Schüler aus Ungarn am Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation

Antidiskriminierungsprojekt

Eindrücke in Bildern bearbeiten: Schüler aus Ungarn und der Pfalz beschäftigen sich mit Diskriminierung

Kürzlich besuchten zehn hörende Jugendliche aus Ungarn das Pfalzinstitut für Hören und Kommunikation (PIH) in Frankenthal, um sich gemeinsam mit hörgeschädigten Schülerinnen und Schülern mit dem Thema der Diskriminierung damals und heute auseinanderzusetzen.

‚Hör‘ auf – ‚Hör‘ mir zu – wir verstehen einander, so der Titel des Projekts, das von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, Berlin, im Rahmen des Programms „Europeans for Peace“ gefördert wird. Die 15- bis 18-Jährigen beschäftigten sich mit der Verfolgung und Vernichtung von Menschen mit und ohne Behinderung im Nationalsozialismus sowie der Ausgrenzung im deutschen und ungarischen Alltag. Sie gestalteten eine Gedenkfeier und sahen ein Interview mit Paul Niedermann, der 1940 von Karlsruhe ins Konzentrationslager Gurs in Südwestfrankreich verschleppt wurde.

Außerdem besuchten sie die Gedenkstätte in Osthofen sowie den jüdischen Friedhof in Worms. Ihre Eindrücke verarbeiteten die Schülerinnen und Schüler vom Frankenthaler PIH und der Budapester Fachmittelschule für Tourismus und Informatik – unter Anleitung eines Graphikers aus Ungarn – in Bildern, die 2015 im Frankenthaler Rathaus zu sehen sind. Die Ausstellung wird im kommenden Jahr auch in Ungarn gezeigt. Zusätzlich gestalteten sie ein T-Shirt mit einem speziell entwickelten Logo. „Ziel ist es“, erläuterte Iris Klag, stellvertretende PIH- sowie Projektleiterin, „die Jugendlichen für Migration, Inklusion und Zivilcourage zu sensibilisieren; die Bilder dienen als zusätzliche Form der Erinnerung und des Gedenkens.“

Angestoßen wurde der Schüleraustausch während eines Seminars im März des vergangenen Jahres. Im kommenden Frühjahr reist dann eine Schülergruppe der Berufsbildenden Schule des PIH für eine Woche nach Budapest, um das Thema der Diskriminierung weiter zu bearbeiten.