„Aktiv und Gesund – Die Messe in Bruchsal“ feierte mit 40 Aussteller ihren fünften Geburtstag

„Fachmesse ist heute zeitgemäßer denn je“

Tanzgruppe

„Rauf auf den Scooter, raus in den Herbst“, hieß es da in bunten Lettern. Und in der Tat kann der bequeme „Elektroroller“ für manchen älteren Menschen zu einem schicken Hilfsmittel werden, um wieder mobiler zu werden, um einzukaufen, Freunde zu besuchen oder einfach nur raus an die frische Luft zu kommen.

„Das wäre was für mich“, meinte denn auch Helga Jannakos, Vorsitzende des Seniorenrats, bei ihrem Rundgang durch „Aktiv und Gesund – Die Messe in Bruchsal“, und ließ sich das Gefährt gleich mal genauer erklären.

40 Aussteller präsentierten am Wochenende wieder im Bürgerzentrum Bruchsal, wie sich jeder aufs Älterwerden vorbereiten und wie man fit und gesund bleiben kann und welche Hilfsmittel es gibt, die einem das Leben in jedem Alter erleichtern. Dabei ist die Messe seit ihrer Premiere vor nunmehr fünf Jahren zu einer „vielfältigen Fachmesse angewachsen, die bis weit über die Grenzen Bruchsal geschätzt wird“, wie Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick sagte. Die Initiatoren, Bruchsaler Tourismus, Marketing und Veranstaltungs GmbH und das NAIS-Prozess-Team der Stadt Bruchsal, könnten stolz sein, dass „ihre Messe“ heute zeitgemäßer denn je sei. Einerseits haben sie den demographischen Wandel in Bruchsal in die gesellschaftliche Debatte gebracht und andererseits das Thema in vielschichtiger Weise beleuchtet. „Aktiv und Gesund“ zeige jedes Jahr aufs Neue, dass alle Menschen zu ihrer Zielgruppe gehören – junge und alte, Familien und Angehörige.

In der Tat konnte sich jeder der Besucher sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Anbietern von Workshops und Vorträgen 
– vom Mediziner über Pflegekräfte, von der Fitnesstrainerin über die Heilpraktikerin, vom Seniorenrat über mehrere Selbsthilfegruppen bis hin zum Dienstleister und Handwerker – die Infos holen, die er suchte, konnte sich im persönlichen Gespräch seine Fragen beantworten lassen. Mit ihrem breitgefächerten Angebot zeigte die Messe einmal mehr, wie wichtig vorausschauendes Planen mit zunehmendem Alter ist. „Es geht hier um die Gestaltung des Älterwerdens“, so OB Petzold-Schick. „Jeder Messebesucher kann hier erkennen, dass auch im Alter noch was geht.“

So gab es allerlei Tipps, wie man als Senior mobil und selbstständig, gesund und fit bleiben kann. Sei es mit besagtem Elektroscooter oder durch Ganzkörpertraining mit sogenannten Smovey-Ringen, die mit 60 Hertz im Grundtakt des Herzens schwingen. Es gab Anregungen, wie man seine Freizeit mit Yoga, Zumba, Rückenfitness und Tanzen gesellig gestalten kann, zu begleiteten Reisen zu den Thermen in Norditalien ebenso wie zu Sport und Erholung im Bruchsaler SaSch-Bade- und Saunapark. Die Gotthard-Schettler- und die Reha-Klinik Siegmund Weil in Bad Schönborn präsentierten beispielsweise ihre stationären wie ambulanten kardiologischen und orthopädischen Angebote unter dem Motto „mehr bewegen, besser leben“, die AOK maß das Körperfett, man durfte gesundes Sitzen ausprobieren und sich über Siener-Therapien mit Licht und Frequenzen informieren, die „in vielen Fällen auch die Spritze ersetzen“, wie Heilpraktikerin Gabriele Krutki erklärte.

Besonders beeindruckend war indes der Fahrsimulator des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Wer im Auto-Cockpit Platz genommen hatte, durfte seinen Pkw zuerst im Normalzustand über eine Landstraße fahren. Doch plötzlich übernahm der Simulator die Gewalt über den Wagen, ganz so wie es einem Fahrer mit 0,8 Promille ergeht: die Lenkung wurde schwammig, das Gasgeben wurde langsamer und das Bremsen versagte nahezu komplett, weil sich unter dieser Alkoholmenge die Reaktionszeit fast verdopple, sagte der langjährige Leiter der Jugendverkehrsschule Albrecht Trunk.