Narren-Skulptur bereichert Nonnenmacher-Ausstellung im Museum der Stadt

Leihgabe

Die kürzlich aufgetauchte Figur „Der gemeine Pfenning“ ist ab sofort als Leihgabe in aktueller Sonderausstellung. Die Skulptur war im Oktober aus Privatbesitz entwendet worden .

Die vor kurzem entwendete Figur „Der gemeine Pfenning“ von Gustav Nonnenmacher ist nun wieder aufgetaucht und bereichert ab sofort die aktuelle Sonderausstellung im Museum der Stadt im Andreasstift.

Die Plastik war am Dienstag, 28. Oktober 2014, an einem Nebeneingang des Friedhofs in Worms-Hochheim von einer Passantin entdeckt worden. Da die Polizei die Besitzer nicht erreichen konnte, nahm Michael Adam, Restaurator des städtischen Museums, das Kunstwerk in Verwahrung. Nach Rücksprache mit den Eigentümern wurde die Skulptur nun als Leihgabe in die Nonnenmacher-Sonderausstellung aufgenommen. Die genannte Figur und zahlreiche weitere Werke des Wormser Künstlers werden noch bis zum 31. Januar 2015 im städtischen Museum ausgestellt. 

„Zum Glück befand sich Ulrike Arnold, die Tochter Gustav Nonnenmachers, gerade in der Ausstellung, als ich die Narren-Skulptur ins Museum brachte“, so Adam: „Dank ihr konnten wir direkt Kontakt mit den Besitzern aufnehmen, die uns das Kunstwerk kurzerhand als Leihgabe zur Verfügung stellten“.

„Wir freuen uns natürlich sehr über diese kurzfristige Bereicherung unserer Ausstellung“ ergänzt Dr. Olaf Mückain, wissenschaftlicher Leiter des städtischen Museums: „Es kommt nicht alle Tage vor, dass wir ein Kunstwerk mit solch bewegter Vergangenheit präsentieren können.“

Seit Mittwoch ist die Narren-Skulptur „Der gemeine Pfenning“ nun also Teil der aktuellen Sonderausstellung des städtischen Museums, die das Schaffen des 2012 verstorbenen Wormser Künstlers ehrt. Das Werk hat seinen Platz im Ausstellungsbereich gefunden, der sich dem Privatmenschen Nonnenmacher widmet. Die 1993 entstandene Figur war 1995 Teil einer Aktion in der Wormser Innenstadt und sollte darauf aufmerksam machen, dass seit 500 Jahren Steuern – der „gemeine Pfenning“ – bezahlt werden müssen. Danach stand die mit bronzefarbenem Lack überzogene Gipsskulptur im Vorgarten der Nonnenmachers und war mit dem Verkauf ihres Hauses in Horchheim in den Besitz der neuen Eigentümer übergegangen. 

Zur Sonderausstellung „Der Künstler Gustav Nonnenmacher“

In diesem Jahr hätte der Wormser Künstler Gustav Nonnenmacher (1914 – 2012) seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass würdigt das Museum der Stadt Worms im Andreasstift sein vielseitiges Schaffen mit einer eindrucksvollen Sonderausstellung unter der Schirmherrschaft von Landtagspräsident Joachim Mertes. Bis zum 31. Januar 2015 werden in der Andreaskirche neben Plastiken, Skulpturen und Reliefs aus unterschiedlichen Materialien auch Modelle und Entwurfsskizzen des Künstlers zu sehen sein. Abteilungen innerhalb der Ausstellung zeigen unter anderem Nonnenmachers Werdegang sowie seine sakralen und im öffentlichen Raum ausgestellten Kunstwerke. Eines der Highlights ist das der originalen Werkstatt nachempfundene Atelier, das Nonnenmachers Arbeiten in ihrer Entstehung zeigt. Darin kann der Besucher den Schaffensprozess des Künstlers anhand seiner Werkzeuge, Wachsmodelle, Gussformen und Skizzenblättern nachempfinden. Die Sonderausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit Gustav Nonnenmachers Kindern, Ulrike Arnold und Frank Nonnenmacher, und präsentiert viele bisher nicht gezeigte Werke. 

Service: Öffnungszeiten & Eintrittspreise 

Die Ausstellung dauert noch bis 31. Januar 2015 und kann dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Erwachsene zahlen 3 Euro, Jugendliche bis 18 Jahre sowie Studenten und Schwerbehinderte (mit Ausweis) zahlen 1,50 Euro Eintritt. Im Eintritt zur Sonderausstellung ist der Eintritt zur Dauerausstellung des Museums enthalten.