Zu seiner ersten Sitzung in der neuen Verwaltungsperiode des Kreistags trat am vergangenen Montag der Jugendhilfe- und Sozialausschuss zusammen. Nach der Verpflichtung der Mitglieder und der Wahl von Uli Roß (CDU) als ersten und Martin Büchner (Freie Wähler) als zweiten stellvertretenden Vorsitzenden wurde das Gremium über den Stand der Umsetzung des Kinderförderungsgesetzes unterrichtet.
Demnach ist im Bereich der Betreuung von Kindern bis drei Jahren eine Trendumkehr zu verzeichnen; ihre Zahl nahm in den Jahren 2012 und 2013 um 381 zu und wird stabil bleiben. Die Zahl an Betreuungsplätzen hat sich gegenüber dem Stichtag 31.12.2012 um 643 Plätze verbessert, was eine Versorgungsquote von 36,5 % bedeutet. Für alle Eltern konnten Betreuungslösungen gefunden werden. Die kommunalen Ausbauplanungen für 2015 gehen von 363 weiteren Plätzen aus, was einer Quote von 39,6 % entspricht.
Auch bei der Altersgruppe von drei Jahren bis zum Schuleintritt ist eine Trendwende zu beobachten: Die Zahl hat um 130 zugenommen und ist damit zum ersten Mal seit 2005 nicht rückläufig. Auch hier liegt eine bedarfsgerechte Versorgung mit Betreuungsplätzen vor.
Die Zahl der schulpflichtigen Kinder von 6 ½ bis 14 Jahren ist zwar um ca. 600 zurückgegangen, der Rückgang fiel aber deutlich moderater aus als in den Vorjahren und von einer weiteren Abflachung ist auszugehen. Die Zahl der Betreuungsplätze hat sich dagegen um 774 auf 7.921 erhöht, was einer Quote von 26,3 % entspricht. Den Löwenanteil machen mit 49,2 % die Ganztages- und Gemeinschaftsschulen aus.
Immer schwieriger wird es dagegen, Fachkräfte für die Kindertagesbetreuung zu bekommen. In 17 Fällen gab es Stellenvakanzen von drei Monaten und mehr. Mit dem weiteren Ausbau der Betreuungsangebote steigen auch die Leistungen des Jugendamtes bei der individuellen Förderung von Kindern von einkommensschwachen Familien. Zum Stichtag wurden 1.420 Hilfen in Tageseinrichtungen (2012: 1328) und 310 Hilfen in Kindertagespflege (2012: 246) gewährt.
Der Kindertagespflege kommt eine immer größere Bedeutung zu, insbesondere in der Altersgruppe U3. Wurden die für die Berechnung zu Grunde liegenden Verlaufszahlen für 2012 noch mit 674 Kinder für den Tageselternverein (TEV) Bruchsal und 284 Kinder für den TEV Ettlingen beziffert, liegen sie für das Jahr 2015 bei 854 bzw. 492, was eine Steigerung des Personal- und Sachkostenaufwands für beide Tageselternvereine von 857.206 EUR in 2012 auf 1.132.198 EUR in 2015 bedeutet.