SWK feiert 125 Jahre Wasserversorgung in Kaiserslautern

Jubiläumsfeier

Am 2. Oktober 2014 lud SWK Stadtwerke Kaiserslautern Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forschung zu einer Feierstunde ins Haus des Wassers ein.

Der Aufbau einer hygienisch einwandfreien Trinkwasserversorgung darf wohl als eine der wichtigsten medizinische Errungenschaft der letzten 150 Jahre betrachtet werden. Denn das Vorhandensein von sauberem Trinkwasser entscheidet über Gesundheit und Leben. Es ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Aufschwung. Die Fertigstellung des Hochbehälters Betzenberg im Jahr 1889 gilt als Beginn der öffentlichen Wasserversorgung in Kaiserslautern. Daher feiert SWK in diesem Jahr das 125-jährige Jubiläum der Wasserversorgung mit einem Festakt.

Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel betonte in seinem Grußwort, dass die Trinkwasserversorgung auch nach 125 Jahren vor großen technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen stehe. Kaiserslautern am Nordrand des Pfälzerwaldes gelegen, befinde sich in einer wasserreichen Region. Die eindrucksvolle Buntsandsteinlandschaft sei das größte zusammenhängende Grundwasservorkommen in Rheinland-Pfalz. Daher sei es von großer Bedeutung, die Grundwasservorkommen verantwortlich und umweltbewusst zu bewirtschaften. Umso erfreulicher sei es, dass die beiden großen Wasserversorger der Region, die Stadtwerke Kaiserslautern und der Zweckverband Wasserversorgung Westpfalz, gemeinsam ein Konzept zur Sicherung der künftigen Trinkwasserversorgung entwickelt hätten und dabei seien, es umzusetzen.

Roland Warner, Mitglied des Vorstandes der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, wies darauf hin, dass die Stadtwerke in den letzten 125 Jahren einen sehr hohen Standard in der Trinkwasserversorgung verwirklicht hätten. Als Konsumenten hätten wir uns an diesen Komfort gewöhnt. Es sei für uns selbstverständlich, dass Trinkwasser jederzeit in ausreichender Menge und bester Qualität zur Verfügung stehe. Er ließ die Zeit Revue passieren, in der die Bürger ihren Wasserbedarf aus einer Vielzahl von Brunnen decken mussten. Durch das Fehlen einer Kanalisation wären immer mehr Brunnen für die Trinkwasserversorgung unbrauchbar geworden. Krankheiten und Epidemien seien die Folgen gewesen. Daher habe sich damals die Stadt entschlossen, die Lauterspringquelle zu nutzen und eine öffentliche Trinkwasserversorgung aufzubauen. Eine ausreichende Menge an Trinkwasser und die hervorragende Qualität seien heute keine Punkte in der öffentlichen Diskussion mehr. Doch der hohe Standard habe seinen Preis.

Dieses Stichwort nahm Ministerialdirigent Werner Theis, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, auf. Er erklärte, in den vergangenen Jahren sei eine Preisdiskussion entfacht. Der Preis des Trinkwassers hätte immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Doch in den seltensten Fällen wäre auf die unterschiedlichen Bedingungen, die sich auf die Preisgestaltung auswirken, eingegangen worden. Die Wasserversorger müssten ihre Preise nach dem Kostendeckungsprinzip bilden. Damit nicht Birnen mit Äpfeln verglichen würden, hätte das Land die Benchmarking-Initiative ins Leben gerufen. Die Stadtwerke Kaiserslautern hätten sich von Anfang an dem Vergleich mit anderen Wasserversorgern gestellt und hätten dabei gut abgeschnitten. Des Weiteren erläuterte Werner Theis die Ziele und die Vorgehensweise beim Benchmarking.

In zwei Fachvorträgen lenkten zwei Mitarbeiter der Technischen Universität Kaiserslautern, Prof. Dr.-Ing. Theo G. Schmitt vom Fachbereich Bauingenieurswesen und Dr.-Ing. Harald Roclawski vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, den Blick in die Zukunft.

In seinem Vortrag mit dem Titel: „Trinkwasserversorgung: Gestern gelöst, bis heute bewährt – und morgen?“ ging Theo Schmitt der Frage nach, vor welchen Herausforderungen die Wasserversorgung in Zukunft stehen wird. Angesichts des demografischen Wandels sei mit einem weiteren Rückgang des Trinkwasserverbrauchs zu rechnen. Ein nachhaltiger Umgang mit der einzigartigen Ressource, Regenwassernutzung und Wasseraufbereitung dürften in der Zukunft an Bedeutung gewinnen. Auch mit den Auswirkungen des Klimawandels müsse man rechnen. In dieser geografischen Lage könnten sich vermehrte Niederschläge im Winterhalbjahr positiv auf die Grundwasserneubildung auswirken. Ein Problem, dass es zu beobachten gelte, seien die anthropogenen Stoffe, wie etwa Medikamentenrückstände, die sich vermehrt im urbanen Wasserkreislauf feststellen ließen. Es sei eine Aufgabe für die Zukunft, diese Stoffe zu beobachten und wenn nötig Grenzwerte festzulegen.

Harald Roclawski stellte sein Projekt unter dem Titel „H2OPT: Ein Forschungsvorhaben zur Optimierung der Betriebsführung von Wasserversorgungsbetrieben“ vor. Die Stadtwerke sind bei diesem Projekt Kooperationspartner. Ausgehend von der Feststellung, dass die Wasserversorgung einen hohen Energiebedarf hat, erklärte er, dass ein effizienter Umgang mit der eingesetzten Energie zu deutlichen Einsparungen führen könne. Ziel des Projektes sei es, eine Software zu entwickeln, die mit einer Simulation sowohl die Optimierung einzelner Komponenten als auch der ganzen Anlage ermögliche. Im Rahmen eines Pilotprojektes sollen Optimierungsvorschläge für das Gewinnungsgebiet Kaiserslautern-Ost mit seinen 12 Brunnen und der Lauterspringquelle entwickelt werden.

Markus Vollmer, Mitglied des Vorstandes der SWK Stadtwerke Kaiserslautern, bedankte sich bei den Gästen, dass sie die Einladung angenommen haben und damit ihr Interesse an den Stadtwerken und der Wasserversorgung bekundet haben. Er dankte auch den Künstlern für die würdevolle Umrahmung des Programms. Die Moderation der Veranstaltung hatte Detlef Schönauer übernommen. Musikalisch umrahmten die Sängerin Pauline Ngoc und der Gitarrist Guido Allgaier das Programm.

Im Anschluss an den offiziellen Teil gab es für Interessierte die Möglichkeit, an einer Führung durch das Haus des Wassers mit dem Wasserwerk Rote Hohl teilzunehmen.
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