Barrierefreie Haltestellen in Durlach und zweigleisige Strecke in Grötzingen

Abschluss in den Sommerferien

Pünktlich zum ersten Schultag fuhren die Stadt- und Straßenbahnen gestern wieder wie geplant in Richtung Durlach, Jöhlingen und Berghausen. Die umfangreichen Gleisbauarbeiten konnten allesamt erfolgreich abgeschlossen werden.

In den vergangenen sechs Wochen haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) ein strammes Baustellenprogramm absolviert und dieses bewusst eng miteinander verzahnt, um die notwendigen Sperrungen im Schienenverkehr so gering wie möglich zu halten. Busse haben in der Zwischenzeit die Stadtbahn-Linien S4 und S5 sowie die Tram-Linien 1 und 2 ersetzt. 

In Durlach gibt es jetzt zwei neue barrierefreie Haltestellen. Am Schlossplatz und an der Karl-Weysser-Straße wurden während der Sommerferien die Bahnsteige auf 34 Zentimeter erhöht, sodass Fahrgäste nun ohne Stufe ebenerdig in die Niederflurfahrzeuge der Tram-Linien 1 und 8 einsteigen können. An der Karl-Weysser-Straße und am Schlossplatz auf der Seite der Karlsburg erstreckt sich der erhöhte Bahnsteig auf einer Länge von 40 Metern. Das entspricht einer Fahrzeuglänge. In Fahrtrichtung Innenstadt können Fahrgäste an den ersten beiden Türen barrierefrei einsteigen. Hier musste die Einmündung in die Jägerstraße in die Planung miteinbezogen werden. Kunden im Rollstuhl, Fahrgäste mit Rollator oder mit Kinderwagen erreichen die erhöhten Bahnsteige bequem über eine leicht ansteigende Rampe. Die VBK haben 530.000 Euro in den Umbau der beiden Haltestellen investiert. Diese sind mit Sitzmöglichkeiten und wie zuvor mit dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern ausgestattet.  

Auf dem Streckenabschnitt der Durlacher Allee zwischen Weinweg und Auer Straße haben die VBK während der Sommerferien rund 1400 Meter Doppelgleis erneuert und die zwei Hautweichen in Richtung Durlach Bahnhof ausgetauscht. Rund zwei Millionen kostete die Sanierungsmaßnahme auf dem stark befahrenen Abschnitt. 

Mit dem zweigleisigen Ausbau in Grötzingen haben die VBK ein Nadelöhr beseitigt. Die Züge der S4 und S5 können sich dort künftig ausweichen, was für eine deutliche Verbesserung der Fahrplanstabilität sorgen wird. Die AVG ist überzeugt, dass sich eine deutliche Pünktlichkeitsverbesserung einstellen und der tägliche Betrieb sich entspannen wird. 

Auf einer Länge von rund 500 Metern ist die Strecke nun zweigleisig. Dazu wurde zwischen dem Haltepunkt Grötzingen Bahnhof und dem Haltepunkt Oberausstraße ein neues Gleis gebaut. In der Eisenbahnstraße mussten dafür die Straße und der Gehweg verlegt werden. Wo bis vor wenigen Wochen noch Autos fuhren, fahren jetzt Züge. Damit einher gingen umfangreiche Tiefbauarbeiten mit der Neuanordnung von Versorgungsleitungen. In enger Absprache mit der Deutschen Bahn wurde die Oberleitungsanlage entsprechend angepasst und eine Stützwand errichtet – eine höchst anspruchsvolle Aufgabe für gerade einmal sechs Wochen. Die Arbeiten konnten dank des vorbildlichen Einsatzes aller Mitarbeiter aber kurz vor der Streckeneröffnung beendet werden, sodass die S4 und die S5 heute wieder durch den Bahnhof Grötzingen rollen und das neue Gleis gleich in Beschlag nehmen können. Im Zuge der Vollsperrung wurde das bestehende Gleis auf einer Länge von rund 400 Metern auch gleich noch saniert, neue Schienen und Schwellen eingebaut. Kostenpunkt für diese Maßnahme: Rund drei Millionen Euro. 

Im Rahmen dieser Streckensperrung wurde auch die Eisenbahnüberführung über die Pfinz in Berghausen saniert. Die Pfinzbrücke wurde mit einem neuen Korrosionsschutz versehen und im Gleisbereich wurden Schwellen getauscht. Die neuen Schwellen dämpfen nun die Schallschwingungen an der Brücke, sodass die Überfahrt einer S-Bahn deutlich leiser ist – ein erheblicher Vorteil für die Anwohner. 

Die AVG hat die Streckensperrung weiterhin genutzt, um die Gleise zwischen Grötzingen und Jöhlingen teilweise zu erneuern.