„Gratulation zum 1. Lorscher Tabakball“ – Nobless und Amüsement im Palais von Hausen

Lorsch im Tabakfieber

Den Gästen hat es gefallen: Nobless und Amüsement im Palais von Hausen

„Ich war noch nie Schirmherr – und ich war auch noch nie auf einem Tabakball. Dass ich nun beides bin, finde ich fabelhaft“, so der Tabak-Grande Heinrich Villiger bei seinem Grußwort auf der Freitreppe im Palais von Hausen am Samstagabend, mit dem er den 1. Lorscher Tabakball am Samstag eröffnete. – War es gar der erste Tabakball weltweit, wie die Initiatorin und städtische Kulturamtsleiterin Gabi Dewald daraufhin augenzwinkernd mutmaßte? – Jedenfalls war es der erste Tabakball in Lorsch und unzweifelhaft ein Höhepunkt im 1250sten Jubiläumsjahr der Stadt.

Als sich die Flügeltür des festlich beleuchteten Barockpalais für die Gäste öffnete, wurden diese von Musikern, einer herrschaftlich gewandten Hausdame nebst ihrem beeindruckenden kubanischen Begleiter sowie von zwei Zofen in weißgestärkten Schürzen empfangen. Mäntel und Hüte wurden den Ballgästen gegen einen eigens kreierten Willkommensdrink getauscht und die Gäste zu ihren Tischen geleitet. Festlich und mit vielen so liebevollen wie besonderen Ideen ausgestattet, setzte sich der repräsentative Abend fort. Einmal fühlen wie die Tabakbarone, dieses Lebensgefühl wollten die Veranstalterinnen vermitteln, und damit auch an das wohl bedeutendste Kapitel der Unternehmensgeschichte Lorschs erinnern. „Hommage an eine große Tradition“, was dementsprechend der 1. Lorscher Tabakball untertitelt.

Dass eine dementsprechend exquisite Auswahl an Zigarren nebst bester Beratung durch die Firma Seiler Rauchkultur im Vestibül des Palais angeboten wurde, verstand sich von selbst. Und entsprechend war auch die noble Raucherlounge auf der Terrasse des Hauses nach dem Vier-Gang-Menu die ganze Nacht über gut besetzt. Doch auch die Tänzerinnen und Tänzer schwelgten und schwoften. Denn mit der Showband Manhattan hatte man eine äußerst versierte Tanzband engagiert, die die Gäste aufs gepflegte Parkett des Freiherrn-Saales lockt. Im stimmungsvollen Gewölbekeller hingegen sorgte die kubanische Formation Tocame Son für einen glasklaren, improvisationsfreudigen karibischen Sound. Speisen und Getränke spiegelten zusätzlich die Kulinarik der großen Zigarrennation wieder. Denn die Begegnung von Deutschland und Kuba ist eine weitere Facette des Themas Tabak in Lorsch.

Äußerst stimmungsvoll und artistisch ausgezeichnet waren auch die immer wieder eingestreuten Darbietungen des tschechischen Duos Zavatta. Mit so poetischen wie präzisen Bildern verzauberten Viola und Celine Zoppe das begeisterten Publikum mit hautnah dargebotenen Attraktionen. Und auch die Tabakerbin Anna Galana samt ihrem kubanischen Gutsverwalter Don Francisco, die die Gäste mit ihrem Plan überraschten, demnächst in Lorsch erneut eine Zigarrenfabrikation eröffnen zu wollen, zog eine amüsante Spur durch die ganze Nacht.

„Die Veranstaltung am Samstagabend fanden wir großartig. Wir sind glücklich, dabei gewesen zu sein. Atmosphäre, Stimmung der Gäste, Ambiente, alles passte zusammen. – Wunderbar!“ Das Lob dieses Gastes wurde – so das Gästebuch – einhellig geteilt. Und obgleich teilweise aus Berlin, Lüneburg oder der Schweizer Grenze angereist war der ebenfalls einhellige Wunsch: „Macht das wieder!“ verbunden mit dem Versprechen: „Wir kommen wieder!“ –