In einem Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat dieser Tage Oberbürgermeister Harry Mergel nachdrücklich auf einen raschen 6-streifigen Ausbau der A 6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg gedrängt.
Hintergrund seines Schreibens waren Ausführungen der baden-württembergischen Staatsministerin Gisela Splett an das Bundesverkehrsministerium, wonach das vorgesehene Verfahren in Öffentlich-Privater-Partnerschaft (ÖPP) zum Ausbau der A 6 den dringend notwendigen Neubau der Neckartalbrücke eher verzögern als beschleunigen könne.
Mergel machte in seinem Schreiben an den Bundesminister nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in Heilbronn im Jahr 2019 die Bundesgartenschau stattfindet, die Dringlichkeit für den schnellstmöglichen Neubaus der Neckartalbrücke deutlich. Angesichts „des immensen Verkehrsaufkommens, insbesondere des hohen Lkw-Anteils, der täglichen Staus und der drastisch gestiegenen Unfallhäufigkeit muss alles unternommen werden, um den Ausbau schneller zu realisieren“, schrieb der OB, zumal wegen des Zustands der Autobahnbrücken eine weitere Verlagerung auf das nachgeordnete Straßennetz drohe.
„Eine kollabierende A 6 darf nicht zum Sinnbild für die Stadt Heilbronn und die Buga 2019 werden“, fordert Mergel. Alle Beteiligten bei Bund und Land müssten deshalb an einem raschen Baubeginn interessiert sein.
Als Transeuropa-Magistrale mit dem größten Lkw-Anteil in der Bundesrepublik ist eine ausgebaute A 6 für die Stadt Heilbronn wie auch die gesamte Region Heilbronn-Franken von immenser Bedeutung. Gisela Splett, Staatssekretärin im baden-württembergischen Verkehrsministerium, hatte unlängst in einem Schreiben an ihren Kollegen im Bund dargelegt, dass durch eine konventionelle Ausschreibung eine wesentlich schnellere Realisierung der Brücke erreichbar wäre als bei einem ÖPP-Modell.
So könnte nach dem Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses im Frühjahr 2015 bereits im Herbst 2015 mit dem Ausschreibungsverfahren begonnen werden. Die vom zuständigen Bundesministerium vorgesehene Realisierung des Abschnittes als ÖPP-Projekt könne nicht vor Anfang 2017 abgeschlossen werden, weshalb auch der Brückenbau nicht vor Mitte 2017 möglich sei. In diesem Falle stünden während der Buga 2019 allerdings keine drei Fahrspuren auf der A 6 in diesem Abschnitt zur Verfügung.
Oberbürgermeister Harry Mergel bittet deshalb in seinem Schreiben an Minister Dobrindt, das Finanzierungsmodell darauf auszurichten, dass der Brückenneubau schnellstmöglich begonnen werden kann und während der Bundesgartenschau 2019 jeweils drei Fahrstreifen pro Richtung auf der A 6 im Bereich des Neckartalübergangs zur Verfügung stehen.