Integrierte Leitstelle evakuiert – Kopplung mit Mainzer Leitstelle erfolgreich

Fliegerbombe in Bad Kreuznach

Leitstellendisponent

Anlässlich der Bombenentschärfung in Bad Kreuznach musste gestern die Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr (ILS) der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH für einige Stunden evakuiert werden. Der Fundort der Bombe lag rund 300 Meter von der Leitstelle entfernt. Auch 2.600 Menschen und die DRK-Rettungswache waren von der Evakuierung betroffen.

Die Integrierte Leitstelle ist zuständig für alle Notrufe aus dem Bereich Rettungsdienst und Feuerwehr der Landkreise Bad Kreuznach, Birkenfeld und Rhein-Hunsrück. Täglich nehmen die Disponenten rund 800 Anrufe entgegen und koordinieren rund 350 Einsätze. Die zeitliche Vorgabe zur Räumung der Leitstelle war knapp bemessen. Daher zahlte es sich aus, dass die Experten des Rettungsdienstes Rheinhessen-Nahe gut auf solch eine Situation vorbereitet sind. Die DRK-Rettungsleitstelle in Mainz, die ebenfalls von der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gGmbH betrieben wird, konnte kurzfristig alle aus Bad Kreuznach kommenden Notrufe über die Notrufnummer 112 und 19222 übernehmen und bearbeiten. Möglich war diese schnelle und zuverlässige Lösung durch eine Kopplung der beiden Leitstellen. Diese Technik wurde von den Leitstellen Bad Kreuznach und Mainz mit einem Einsatzleitsystemhersteller bis zur Serienreife mitentwickelt.

Mittlerweile ist das System aus dem funktionellen Tagesgeschäft der beiden Leitstellen für die Profis nicht mehr weg zu denken. Hierdurch können Einsatzübergaben zwischen den beiden Leistellen ohne zeitlichen Verzug erfolgen. Ebenso weiß jede der beiden Leistellen durch einen gemeinsamen Flottenserver zu jeder Zeit, welches Einsatzmittel, nicht nur des eigenen, sondern auch des Nachbarbereichs, eingesetzt werden kann. Dieser Vorteil konnte gestern genutzt werden, um auch bei diesen Bedingungen einen reibungslosen Leitstellenbetrieb für Bad Kreuznach sicher zu stellen.  „Gestern hat sich gezeigt, dass die Leitstellenkopplung und der Flottenserver nicht nur im Regelbetrieb eine unerlässliche Stütze sind. Auch in solchen Ausnahmesituationen wurde hierdurch die Zusammenarbeit der Leitstellen zu einem vollen Erfolg!“ freut sich Wilfried Diepers, Teamleiter der Integrierten Leitstelle Bad Kreuznach. Hans-Jörg Kappaun, Teamleiter der DRK-Rettungsleitstelle Mainz hatte in kürzester Zeit Personal auf der Rettungsleitstelle aufgestockt und konnte so die Notrufe aus dem Bereich Bad Kreuznach qualifiziert bearbeiten. „Es gab keine Ausfälle bei den Notrufen und keine Engpässe bei Rettungsdienst und Feuerwehreinsätzen.“ so Diepers weiter.

Die von der DRK-Rettungsleitstelle in Mainz angenommenen Notrufe wurden erfasst, nach Dringlichkeit bewertet und mit diesem System unmittelbar nach Bad Kreuznach an die Disponenten übergeben. In Bad Kreuznach hatte man zwei Arbeitsplätze der Leitstelle bei der Einsatzzentrale der Feuerwehr eingerichtet. So konnten die Rettungsfahrzeuge und Feuerwehreinheiten in den drei Landkreisen schnell alarmiert werden. „Wir sind stolz darauf, dass wir in der Lage sind, durch unsere Mitarbeiter, die Leitstelle Mainz und die entwickelte Technik auf solche Situationen umgehend reagieren zu können.“ freut sich Jörg Steinheimer, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Rheinhessen-Nahe. Auch die routinierte lokale Zusammenarbeit mit den Feuerwehr-Einsatz-Zentralen trug zum Gelingen des Einsatzes bei. Gerade vor dem Hintergrund, dass zu diesem Zeitpunkt ein Unwetter über der Region niederging, ein rundum gelungener Einsatz für alle Rettungskräfte.