Schule und Bildung in einer veränderten Schullandschaft – Arbeitskreis und neuer Gemeinderat befassen sich mit der Zukunft der Grundschulen

Arbeitskreis Schulstandort - Grundschulentwicklung Rheinstetten

Reger Gedankenaustausch bei der Gemeinderatsklausur zur Grundschulentwicklung

Intensiv wie bei kaum einem anderen Thema wird in den letzten Jahren über Fragen der Bildung, des Schulwesens und neuer Lern- und Betreuungsformen öffentlich diskutiert. Gute Bildungsangebote gelten als Standortvorteil einer Kommune und erfordern neue, zukunftsfähige Konzepte. Zugleich sind veränderte Rahmenbedingungen wie rückgängige Schülerzahlen oder neue politische Vorgaben in der Bildungspolitik zu berücksichtigen. Angebote werden sich verändern, auch über künftige Ausstattung und Standorte von Schulen ist zu sprechen.

Mit der Zukunft der Grundschulen in Rheinstetten befasst sich seit 2011 der Arbeitskreis Schulstandort, dem neben Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinderats und der Verwaltung auch die Schulleitungen sowie die Vorsitzenden des Gesamtelternbeirats und der Elternbeiräte der Grundschulen angehören. Er tagte erneut am 11. Juli 2014, um den Prozess einen weiteren Schritt voran zu führen. Am darauffolgenden Tag fand eine Klausurtagung des Gemeinderats statt, zu der speziell auch die neu gewählten Stadträtinnen und -räte  eingeladen waren. Das Motto für diesen Tag lautete: „Anschluss an den laufenden Prozess herstellen – Verstehen. Nachbessern. Ausrichten“.

Mit dem frühzeitig in die Wege geleiteten Grundschulentwicklungsprozess ist Rheinstetten „auf der Höhe der Zeit“. Gerade dieser Tage hat der Landtag Baden-Württemberg das Gesetz für die Ganztagsgrundschule verabschiedet. Damit wird dieses Modell im Schulgesetz verankert. Die Schulträger, also die Kommunen, haben damit künftig mehr Möglichkeiten, wie Grundschule organisiert wird. Das neue Konzept, das in Abstimmung mit den kommunalen Landesverbänden entstand, zeichnet sich durch eine vergleichsweise große Flexibilität aus. Es wird verbindliche Formen von Ganztagsschulen ebenso geben wie Wahlformen, außerdem verschiedene Zeitmodelle, mit denen auf die Bedürfnisse vor Ort eingegangen werden kann. 

Für den Arbeitskreis und den Gemeinderat, der später die abschließenden politischen Entscheidungen zu treffen hat, ist es wichtig, den Entwicklungsprozess unter dem Leitgedanken „qualitativer Mehrwert“ zu betrachten. Der Verringerung der Schülerzahlen soll mit einer Verbesserung der Qualität begegnet werden. Inhalt der Beratungen war deshalb insbesondere auch die Entwicklung einer Qualitätsmatrix, die die Anforderungen an Grundschulen der Zukunft formuliert. Hier geht es um drei Kategorien: erstens Ganztagsschulangebote, zweitens neue Lernkultur (z.B. fächerübergreifender Unterricht, Differenzierungs- und Fördermaßnahmen, Interaktion) und drittens der „Lebensraum Schule“ (Grundsatz: „Der Raum ist der 3. Pädagoge“). Entscheidungen sollen so auf einer sachlich-objektiven Ebene gründen. Die Stadt sieht dies als wichtige Bedingung, um die Schullandschaft für die Zukunft zu rüsten.

Es ist geplant, die Ergebnisse im Rahmen des Familientags (Sonntag, 14. September 2014) und bei den Elternabenden nach den Sommerferien vorzustellen. Die Beschlussfassung über die künftige Anzahl der Grundschulen und deren Standorte ist für Anfang 2015 vorgesehen.