Weiterentwicklung der offenen Seniorenarbeit in Mainz

Gemeinsam statt einsam

Im Rahmen des demografischen Wandels mit einer Zunahme des Anteils älterer Menschen sowie der wachsenden Zahl Alleinlebender gewinnt der Bereich der offenen Seniorenarbeit mit seinen präventiven Ansatzmöglichkeiten an Bedeutung.

Sozialdezernent Kurt Merkator: „Aktiv und eingebunden sein in das soziale Umfeld sind Faktoren, die wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit und das subjektive Wohlbefinden haben. Das gilt für Sport- und Bewegungsangebote ebenso wie für Aktivitäten aus dem Kultur-, Bildungs- und Freizeitbereich und für das ehrenamtliche Engagement“.

Der Kontakt und die Begegnung mit anderen Menschen bilden die Grundlage für informelle Hilfen, die im Falle von Hilfe- und Pflegebedarf von den professionellen Dienstleistern aus dem Bereich Pflege und Versorgung in dieser Form nicht abgedeckt werden können. Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort, den Aktiven der Kirchengemeinden, Vereinen und Wohlfahrtsverbänden sowie den Seniorinnen und Senioren als Experten in eigener Sache und den Akteuren aus den Bereichen Pflege und Versorgung erarbeitet die Stadt Mainz deshalb ein gesamtstädtisches Handlungskonzept als Grundlage für die kommunale Seniorenarbeit. „Es gibt bereits vielfältige Initiativen in Mainz, doch nicht alle wissen davon“, machte Kurt Merkator deutlich. Ziel sei es, das bestehende Angebot transparent zu machen, gegebenenfalls vorhandene Lücken zu erkennen und über einen gemeinsamen Austausch mit neuen Ideen zu ergänzen. Doppelstrukturen könnten so vermieden und Zugangsmöglichkeiten beispielsweise  für Menschen mit geringem Einkommen, Migrationshintergrund oder Behinderungen könnten verbessert werden.

„Eine besondere Herausforderung wird sein, Wege zu finden, mit denen auch diejenigen erreicht werden können, die bereits sehr isoliert leben“, ergänzte auch Christiane Gerhardt vom Seniorenbeirat. Die Einbindung von Akteuren aus der Pflege in die Konzepterarbeitung sichere die dauerhafte Teilhabe auch mit Hilfe- und Pflegebedarf.

Der beteiligungsorientierte, auf ein Jahr angelegte Prozess wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V., durch das Landesministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie sowie durch die renommierte Albert und Loni Simon Stiftung. Hinzu kommen Eigenmittel der Stadt Mainz. Für die Konzeptentwicklung konnte das Institut für sozialpädagogische Forschung (ISM) gewonnen werden.

Nähere Informationen erhalten Interessierte beim Amt für Jugend und Familie, Abteilung Kinder, Jugend und Senioren (Judith Schlotz,  Telefon: 12 27 55, Email: judith.schlotz@stadt.mainz.de)