Rahmenplanung für den Baublock Frühlingstraße

Für das Areal zwischen Ludwig-Erhard-Allee und Frühlingstraße sowie Sommer- und Ostendstraße bahnen sich Änderungen an. Von den fünf Grundstücken an der Ludwig-Erhard-Allee wurden drei von einem Wohnungsbauinvestor gekauft, der dort zeitnah bauen möchte. Ein viertes Grundstück könnte demnächst vermarktet werden.

Für den Baublock Frühlingstraße soll daher ein Bebauungsplan erstellt werden. Basis ist ein Rahmenplan, dem der Planungsausschuss am Freitag (11. Juli) in nichtöffentlicher Sitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert zustimmte. Beauftragt mit dem Rahmenplan hatte die Stadt das Büro berchtoldkrass space&options. Das Büro gehört zum Siegerteam im Planungswettbewerb Durlacher Allee. Dieses hatte mit seinem Handlungskonzept zur Entwicklungsachse Durlacher Allee und Umgebung die Jury überzeugt.

Aktuell ging es um die Frage, welche Bebauungs- und Nutzungsmöglichkeiten es für die vom Verkehrslärm belastete Ludwig-Erhard-Allee gibt. Zu berücksichtigen waren Aspekte des denkmalgeschützten Parks „Alter Friedhof“ sowie des benachbarten Jüdischen Friedhofs. Zudem ging es um einen neuen Standort für die Farbenschule. Sie ist Teil der Heinrich-Hübsch-Schule und braucht mehr Platz.

Grundkonzept des Rahmenplans ist, die Bebauung entlang der Ludwig-Erhard-Allee mit Dienstleistungen und Wohnen weiterzuführen, wobei zum Alten Friedhof Abstand gewahrt wird. Dadurch entsteht ein ausreichend breiter Durchgang zum Park „Alter Friedhof“, der als Grünraum gesichert wird. Die vorhandene Kindertagesstätte an der Frühlingstraße soll Bestandsschutz erhalten. Falls sie eines Tages entfallen kann, könnte auch dieser Bereich dem Park zugeordnet werden. Mit etwas Abstand zur KiTa könnte die Blockrandbebauung in der Frühlingsstraße ergänzt werden. Der Standort für die Farbenschule ist westlich der Ostendstraße auf dem Parkplatz der Friedrich-List-Schule vorgesehen mit Tiefgarage für beide Schulen. Städtebaulich betrachtet ist der Standort gut geeignet für die Schule. Zu  prüfen sind jedoch noch Randbedingungen – etwa die denkmalgeschützte Mauer zum Friedhof oder auch die Baumstandorte auf dem Alten Friedhof. Für die Architektur ist dann eine Machbarkeitsstudie vorgesehen.

Die Rahmenplanung ist schlüssig und gelungen, fand der Ausschuss. Positiv hob er die vorgesehenen Wegebeziehungen durch den Park mit Verbindung zur Ludwig-Erhard-Allee und der dortigen Haltestelle sowie zur  südlichen Oststadt hervor. Genauer betrachten müsse man im Bebauungsplanverfahren die Parkplatzsituation, die sich mit dem neuen Standort für die Farbenschule ergibt.

Stadt bemüht sich um Aufstockung von Fördermitteln für drei Sanierungsgebiete

Im Ausschuss gab die Verwaltung zudem einen Überblick über die drei Sanierungsgebiete Rintheimer Feld, Alter Schlachthof und Mühlburg. Für alle drei Gebiete möchte die Stadt die Aufstockung des Förderrahmens um insgesamt 4,6 Millionen Euro beantragen. Für den Stadtumbau West (SUW) Alter Schlachthof sowie das Soziale Stadt Programm (SSP) Mühlburg möchte sich die Stadt zudem um  die Verlängerung der Laufzeit bis Ende 2017 bemühen. Da das Land bei Antragstellung auf eine Priorisierung Wert legt, soll Rintheim mit Priorität eins eingereicht werden – wie auch Grünwettersbach, für das die Stadt im Herbst einen Antrag auf Aufnahme in ein Städtebauförderungsprogramm stellen wird.

SSP Rintheim läuft noch bis Ende 2018. Aktuell wird die Mannheimer Straße umgebaut. In den nächsten Jahren stehen insbesondere der öffentliche Bereich beziehungsweise Gelände der Volkswohnung zwischen Staudenplatz und Forststraße im Fokus. Die Nord-Süd-Verbindungsachse soll aufgewertet werden mit angrenzenden Aufenthaltsbereichen und Spielplatz. Parallel laufen private Modernisierungen. Um alle Maßnahmen vollständig realisieren zu können, soll der derzeit mit rund 2,96 Millionen Euro gefüllte Fördertopf – Zuschüsse von Bund und Land bei einem Stadtanteil von 40 Prozent – um 1,5 Millionen Euro aufgestockt werden.

Für das seit acht Jahre laufende Sanierungsgebiet Mühlburg ist der Zuschusstopf bislang mit rund 10,6 Millionen Euro gefüllt. Das Sanierungsgebiet läuft noch bis Ende 2015. Hier warten jedoch Projekte wie der Neubau „Bürgerzentrum/Stadtteilbibliothek“ oder die Neugestaltung der Weinbrennerstraße zwischen Am Entenfang und Nuitstraße noch auf die Umsetzung. Daher wird sich die Stadt für eine Verlängerung der Laufzeit um zwei Jahre einsetzen. Zur vollständigen Förderung von Einzelmaßnahmen, die sich erst im kommenden Jahr entscheiden, wird eine Aufstockung der Fördermittel  um 1,6 Millionen Euro beantragt. Derzeit sind rund 10,6 Millionen Euro bewilligt. 

Auch für den Alten Schlachthof soll der Förderrahmen um 1,5 Millionen Euro auf dann rund 4,3 Millionen Euro erhöht werden. Hier steht in den kommenden Jahren die Umnutzung weiterer Gebäude an, etwa die ehemalige Fleischerei/Fleischmarkthalle, ein weiterer Bauabschnitt der ehemaligen Kaldaunenwäsche sowie ein weiteres Schlachthausgebäude im Süden des Areals. Zum vollständigen Abschluss der Maßnahmen soll die Laufzeit um mindestens zwei Jahre bis Ende 2017 beantragt werden.

Die Verwaltung informierte die Mitglieder des Planungsausschusses darüber, dass auf dem Areal auch der Neubau eines sogenannten Wachstums- und Festigungszentrums geplant ist. In Regie der Karlsruher Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG (KFE) soll damit das „Gründungsklima“ im Innovations- und Kreativbereich in Karlsruhe gefördert werden. Das Kreativgründerzentrum Perfekt Futur entwickelt sich seit seiner Eröffnung im April 2013 sehr positiv. Zielgruppe des Zentrums sind insbesondere Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, die sich einige Jahre nach der Gründung in der Wachstums- und Festigungsphase befinden und meist vier oder mehrere Mitarbeiter oder auch größere Bürogemeinschaften haben. Den Bedarf an einem solchen Zentrum hat insbesondere auch ein Workshop mit potentiellen Nutzern und Unternehmen in der Wachstumsphase bestätigt.