Flüchtlingskinder der Gemeinschaftsunterkunft Zeutern besuchten Karlsruher Zoo

Einen tollen, ehrenamtlich organisierten Tag verbrachten die Kinder der Gemeinschaftsunterkunft Zeutern im Karlsruher Zoo.

Das Verlassen des Heimatlandes, eine unter Umständen abenteuerliche Flucht und die völlig neue Umgebung in Gemeinschaftsunterkünften in einem fremden Land bedeuten insbesondere für kleinere Kinder hohe Belastungen. Jede Ablenkung hilft dabei, die Anspannung zu kompensieren.

Eine willkommene Abwechslung vom Alltag durften 22 Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft Zeutern am vergangenen Wochenende erleben. Isa Weiß, seit einem Jahr ehrenamtlich in der Unterkunft tätig, organisierte einen Ausflug in den Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin war nach dem Abitur ein Jahr in Südamerika und hat dort mit Straßenkindern gearbeitet. Die 25-Jährige, die als Jugendreferentin in der christlichen Gemeinschaft in Gochsheim angestellt ist, veranstaltet in der Gemeinschaftsunterkunft Zeutern ehrenamtlich das Kinderprogramm und pflegt Beziehungen, die sich darüber hinaus entwickeln. „Das Ausflugsprojekt wurde von mir organisiert. Es wurde vorher mit den Sozialarbeitern vor Ort abgesprochen und nachdem die Genehmigung vom Landratsamt gekommen ist, habe ich ziemlich spontan den Ausflug geplant“, erzählt die Jugendreferentin. Begleitet wurde sie von drei Helfern aus der Jugendgruppe und jeweils einem Erziehungsberechtigten.
Die Begeisterung der Kinder war groß und sie kamen aus den Staunen nicht heraus, als sie das große Nilpferd sahen, dass sich mit seinem schweren Gewicht ins Wasser plumpsen ließ, die Schimpansen, die ihnen ein paar Kunststücke vormachten und die Pinguine, die sie beim Schwimmen durch die Scheibe beobachten konnten. „Der Streichelzoo, bei dem die Kinder die Ziegen streicheln konnten und die Tierfütterungen waren noch mal zusätzliche Höhepunkte. Wir hatten wirklich einen tollen Tag“, berichtete die Organisatorin. Abgerundet wurde der Rundgang durch den Zoo mit einem Picknick. „Es ist mittlerweile eine große Vertrauensbasis entstanden, ich würde sogar von Freundschaften bei einigen Familien sprechen“, zieht Isa Weiß ein Fazit ihrer Tätigkeit vor Ort.

An allen elf Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis Karlsruhe kümmern sich Menschen ehrenamtlich um die Flüchtlinge. Wer sich einbringen möchte, kann sich gerne bei den Leitern der Einrichtungen melden.