24 Nachwuchsretter treten ihren Dienst bei den Feuerwehren des Unterkreises Weinheim an

Wer helfen will muss erst die Schulbank drücken

Foto vom Grundlehrgang.

Fast ein Vierteljahr dauert die Ausbildung für 24 Feuerwehr Nachwuchskräfte aus dem Unterkreis Weinheim. Sie lernten was es beim Löschen, Bergen, Retten und Schützen alles zu beachten gilt.

Lehrgangverantwortlicher Christian Knapp (Sulzbach) machte gemeinsam mit seinem Ausbilderteam die jungen Teilnehmer mit Brand- und Katastrophenschutz, Löscheinsatz und erster Hilfe vertraut. Eine 20-stündige Rettungsausbildung sowie eine 52 stündige praktische und theoretische Feuerwehrausbildung gehören zum grundlegenden Ausbildungsprogramm eines jeden Feuerwehrmitgliedes. Nur durch diese umfassende und fachlich gute Schulung kann gewährleistet werden, dass die Freiwilligen Feuerwehren über qualifizierte Einsatzkräfte verfügen, die Tag und Nacht zum Schutz der Bevölkerung zur Verfügung stehen. 

In einer Abschlussprüfung mussten die Lehrgangsteilnehmer ihr Wissen und ihre neu erlernten Kenntnisse unter Beweis stellen. Ausbildungsleiter Thomas Keller (Weinheim) konnte nach Abnahme der Prüfung allen 24 Lehrgangsteilnehmern bescheinigen, dass sie die geforderten Leistungen im vollen Umfang erbracht und den Einstiegslehrgang für die Laufbahn in der Freiwilligen Feuerwehr erfolgreich bestanden haben. Die Teilnehmer kamen aus dem gesamten Unterkreis Weinheim, zu dem die Feuerwehren aus Hirschberg, Hemsbach, Laudenbach und Weinheim gehören. 

Zur Ausbildung mussten die Bereiche Retten, Löschen, Bergen, Schützen und die jeweiligen rechtlichen Grundlagen erlernt werden. Lehrgangsverantwortlicher Christian Knapp betont die Wichtigkeit der praktischen Arbeit: "Wenn wir unsere Kursteilnehmer stundenlang mit theoretischem Wissen bombardieren, bleibt am Ende nicht viel hängen und der Frust während der Kurszeit wäre enorm. Die Belastung ist auch so schon groß." So versuchten die Ausbilder das Vermitteln der rechtlichen Grundlagen möglichst interessant zu gestalten, was Clemens Engelmeier aus Hemsbach erfolgreich praktizierte. 

Bevor es für die Teilnehmer in den praktischen Teil überging, mussten noch die beiden Bereiche Brennen und Löschen und der vorbeugende Brandschutz gebüffelt werden. Außerdem gehört zur Ausbildung ein zweitägiger Erste Hilfe Kurs. Im Bereich Löscheinsatz kamen dann endlich Leitern und Sprungpolster zum Einsatz. An einem Samstagmittag dienten die Balkone und Dächer und die Grube des Feuerwehrgerätehauses der Feuerwehr Weinheim Abteilung Lützelsachsen – Hohensachsen als Übungsplatz für die richtige Handhabung der Leitern um das Retten aus Höhen und Tiefen zu lernen. Besonders Interesse an der Arbeit entwickelten die Feuerwehranwärter bei der Rettungsübung am verunglückten Fahrzeug. An einem ausrangiertes Auto auf dem Platz vor dem Feuerwehrgerätehaus in Lützelsachsen – Hohensachsen, gab es die beste Gelegenheit, alles zu üben, was an einem Fahrzeug nur geübt werden kann. Hier kamen Schere und Spreitzer sowie hydraulische Stempel zum Einsatz, die es ermöglichen eingeklemmte Personen zu befreien. Das Ausbilderteam des Unterkreises Weinheim fand das richtige Mittelmaß, zwischen Humor und Ernsthaftigkeit. So stimmte die Motivation und es wurde konzentriert gearbeitet aber auch viel gelacht. Am Ende der Übung war das Auto nicht wieder zu erkennen, doch der zu Übungszwecken "verunglückte" Fahrer medizinisch versorgt und gerettet. Die Feuerwehren des Unterkreises Weinheim freuen sich über die schlagkräftige Unterstützung, der nun für den Einsatzdienst ausgebildeten Feuerwehrleuten. 

Die Ausbildung fand überwiegend auf dem Weinheimer Feuerwehrgerätehaus Lützelsachsen – Hohensachsen statt. „Der wochenlange Einsatz“ – so Ausbildungsleiter Thomas Keller – „hat sich gelohnt“. Fit in Löscheinsatz und Fahrzeugkunde, Rechtsgrundlagen, Rettungsgrundsätzen, dem Stellen von Leitern, der Vornahme von Strahlrohren und vielem mehr, können die jungen Männer und Frauen in den nächsten zwei Jahren in den eigenen Feuerwehren ihr Wissen weiter ausbauen und danach den Lehrgang „Truppmann„ endgültig abschließen. Dann sind die jungen Feuerwehrleute soweit fit, dass sie auf den nächsten Lehrgang „Truppführer" gehen und das Feuerwehrwissen weiter vertiefen können. In seinem Schlusswort beim Lehrgangsabschluss wies Unterkreisführer Patrick Janowski darauf hin, dass jeder Feuerwehrangehörige im Einsatz nur Teil eines Ganzen ist und der Einsatzerfolg immer auch von einem Guten Miteinander abhängt. Auch den Ausbildern zollte Janowski Lob und Anerkennung und dankte für den hervorragenden Unterricht. 

Erfolgreich am Lehrgang haben teilgenommen:

Anton Franke (Laudenbach), Pascal Hartmann, Mark Reitzig und Ralf Debus (Hemsbach), Johannes Ernst und Dirk Neckerauer (Weinheim-Sulzbach), Marcel Fendrich, Jasmin Fischer, Bernd Guthier, Pascal Lutz, Christian Quintel, Marcel Schiermer, Janine Wörgetter, Felix Schuster, Joshua Seewald und Julian Maas (Weinheim-Stadt), Benedikt Rößling-Mutschler, Steffen Silberzahn und Paul Spieth (Weinheim-Lützelsachen-Hohensachsen), Dominik Ewald, Yvonne Pohl, Daniel Schmitt und Dennis Quick (Weinheim-Oberflockenbach) Pascal Barimani, Til Bittermann, Jonas Bothe, Luise Gärtner (Weinheim-Rippenweier)