Alte Feuerwache voll ausgelastet – Weitere Kapazitäten auf den Konversionsflächen

Heidelberg ist ein gefragter Standort für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Heidelberg will sein Angebot als Standort für die Kultur- und Kreativwirtschaft weiter ausbauen. „Die gute Entwicklung des Kultur- und Kreativwirtschaftszentrums ‚Dezernat 16‘ in der alten Feuerwache und die anhaltende Nachfrage von Existenzgründern und jungen Unternehmern aus der Branche ist sehr erfreulich. Wir wollen daher mittelfristig weitere Kapazitäten für die Kultur- und Kreativwirtschaft bereitstellen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner am 2. Juni 2014 auf einer Pressekonferenz im Heidelberger Rathaus.

Würzner sieht die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft als Teil einer ganzheitlichen Entwicklungsstrategie Heidelbergs als Stadt des Wissens.

Vollbelegung in der alten Feuerwache

Dass die Branche Heidelberg als Standort schätzt, zeigt die Entwicklung im Bereich der alten Feuerwache: Im April 2013 hatte der Heidelberger Gemeinderat grünes Licht für die fünfjährige Nutzung des Komplexes in der Emil-Maier-Straße als Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft gegeben. Im Juni 2013 startete das Projekt unter dem Namen „Dezernat 16“. Jetzt, nach Abschluss der zweiten Raumvergabephase, ist die alte Feuerwache voll belegt. Zurzeit bietet sie rund 65 jungen Unternehmern aus den Bereichen Musik, Verlagswesen, Spieleentwicklung, Mode, Grafikdesign, Fotografie, Literatur und Softwareentwicklung auf 4.500 Quadratmetern Nutzfläche flexible Räumlichkeiten. Rund 130 Interessenten stehen aktuell noch auf der Warteliste. Ein Teil von ihnen soll zum Zuge kommen, wenn das Gebäude der ehemaligen Bereitschaftspolizei in der Emil-Maier-Straße 18 als Erweiterung genutzt werden kann. Derzeit laufen dort noch Umbauarbeiten.

Betreiber des Kreativwirtschaftszentrums in der alten Feuerwache ist die Heidelberger Dienste gGmbH (HDD). Die stadteigene Gesellschaft ist für das Zentrumsmanagement verantwortlich und schließt die Mietverträge. „In der alten Feuerwache haben sich in kurzer Zeit Unternehmer und Künstler aus den verschiedensten Branchen der Kultur- und Kreativwirtschaft angesiedelt, die Nachfrage ist ungebremst“, berichtete Wolfgang Schütte, Geschäftsführer der HDD. „Für viele Gründer ist die günstige Lage des Zentrums ein entscheidender Faktor für Ihre Bewerbung um Räume im Dezernat 16 gewesen“, so Schütte. Die Mietkosten für Büro- und Atelierräume betragen aktuell im Schnitt fünf Euro (zuzüglich 2,50 Euro Nebenkosten) pro Quadratmeter. Mieter kann werden, wer im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig ist. Das Zentrum wendet sich speziell an junge Unternehmer und Gründer.

Standortperspektiven für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Neben den Breidenbach-Studios und dem Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum in der alten Feuerwache will Heidelberg der Nachfrage aus der Kreativwirtschaftsszene gerecht werden und mittelfristig weitere Kapazitäten bereitstellen. „Wir sind dabei, auf dem Gebiet der Konversionsflächen im Bereich der ehemaligen Campbell Barracks und Patton Barracks Möglichkeiten für interessante Angebote an Kreativunternehmen auszuloten“, erklärte der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, Joachim Hahn.

„Die Kultur- und Kreativwirtschaft erwirtschaftet in Heidelberg über 600 Millionen Euro im Jahr. Sie ist über ihre direkte Wirtschaftsleistung hinaus ein wichtiger Innovationsmotor für die gesamte Wirtschaft in Heidelberg und die Entwicklung von marktfähigen Produkten“, so Hahn. 

Schnittstelle zwischen Verwaltung und Kreativen

Für die notwendige Vernetzung von Kreativwirtschaft und Stadtverwaltung sorgt Katharina Pelka. Sie ist seit Oktober 2013 für die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft im Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg verantwortlich. Pelka ist Ansprechpartnerin für alle aktiven und potenziellen Kreativakteure und setzt sich innerhalb der Verwaltung für deren Interessen und Bedürfnisse ein. Für eine stärkere Vernetzung und Förderung der Akteure bietet Pelka regelmäßige Netzwerktreffen und wöchentliche Sprechstunden an. Sie unterstützt junge Unternehmer der Branche bei Gründung und Weiterbildung in Bereichen wie Marketing, Recht, Akquise oder Finanzierung. 

„Mein Ziel ist es, gute Rahmenbedingungen und ein anregendes Umfeld für die Kreativakteure in der Stadt zu schaffen und die Kreativwirtschaft mit anderen Wirtschaftsbranchen und der Wissenschaft zu vernetzen“, sagte Pelka. Aktuell unterstützt sie das Projekt „Ferien on Job“ des Bündnisses für Familie, das vom 10. bis 13. Juni läuft und in diesem Jahr Jugendlichen Einblicke in die Kreativwirtschaftsbranche gewährt. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist mit rund 4.600 Beschäftigten ein bedeutender und wachsender Wirtschaftszweig für Heidelberg, den wir bestmöglich fördern sollten“, erklärte Pelka.

Informationen zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Heidelberg unter: www.heidelberg.de/kreativwirtschaft.