Feldkochlehrgang der Malteser in Frankenthal

Jungkoch Merlin (1. Reihe links, grüner Pullover) hat nun das Handwerkszeug, um fleißig mitzukochen.

Mohnkuchen mit Puddingfüllung und Pflaumentaschen backen – für 250 Leute. Das ist eine echte Herausforderung. Doch die haben die Teilnehmer des Feldkochlehrgangs der Malteser in Frankenthal gerne angenommen. Darunter war auch der bisher jüngste Lehrling: Merlin Scheffler (11) aus Kaiserslautern hat die drei Wochenenden, die das Seminar gedauert hat, gemeinsam mit seiner Mutter absolviert und bestanden.

Zusammen mit den anderen elf künftigen Feldköchen der Malteser Pirmasens, Frankenthal und Kassel sowie des DLRG hat Merlin an den sechs Tagen alles Nötige für einen Kocheinsatz erlernt. Zum Einen versorgt eine Feldküche Helfer bei umfangreichen Notfalleinsätzen, zum Anderen kann sie auch als Catering-Service bei großen Veranstaltungen gebucht werden. Geleitet wurde der Kurs von Ronald Frühbeis, selbst Feldkoch und stellvertretender Stadtbeauftragter der Malteser in Frankenthal.

„Für Merlin war dies eine spezielle Aufgabe und Erfahrung, da er das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) hat und ihm längere Konzentration sowie das Arbeiten mit mehreren, ihm unbekannten Menschen nicht leicht fällt“, erklärt seine Mutter Michaela Lohmann. Sie ist schon seit vielen Jahren ehrenamtlich bei den Maltesern aktiv. „Er wollte diesen Lehrgang unbedingt mitmachen. Ich denke, ein solches Erlebnis und der persönliche Erfolg waren sehr hilfreich für seine Entwicklung.“ Zeit mit seiner Mutter verbringen und dabei noch Kochen – das hatte sich der 11-Jährige gewünscht. Schon von klein auf hat er gerne beim Zubereiten von Essen zugesehen, aber auch selbst geköchelt, berichtet Lohmann. „Zum Geburtstag habe ich Gutscheine ,zum Kochen helfen‘ bekommen und die hat er auch jedes Mal eingelöst.“

Und auch jetzt beim Lehrgang war er ganz Ohr, hat den Theorieblock aufmerksam verfolgt. Neben wichtigen Theorie-Einheiten wie beispielsweise zum Thema Hygiene, Lebensmittelrecht, Waren- und Qualitätskontrolle sowie Personal- und Zeitplanung stand natürlich das Vorbereiten und Kochen auf dem Plan. Wie viel muss von welchen Lebensmitteln eingekauft werden? Wer macht was? Wie sieht es mit der Energieversorgung aus? Jedes kleine Detail muss beachtet werden, damit am Ende alles wie am Schnürchen läuft und eine große Menge an Essen auf den Punkt zur Verfügung steht.

Natürlich war Merlin beim Praxisteil ganz in seinem Element, hat geschnibbelt und gerührt. Er hat sich die gesamten Fachbezeichnungen der Koch- und Warmhalteutensilien gemerkt, weiß, was alles zur Ausstattung einer Feldküche gehört. „Wir haben dann am letzten Tag als Prüfung Gulasch für 250 Leute vorbereitet und gekocht“, berichtet der Nachwuchs-Koch. „Dafür mussten 50 Kilogramm Zwiebeln und 42 Kilogramm Fleisch verarbeitet werden.“ Wobei ihm das Zwiebelschneiden am wenigsten Spaß macht, wie er zugibt. „Am besten hat mir der Mohnkuchen geschmeckt“, sagt der Schüler. 

„Ich finde es toll, dass er den Lehrgang so durchgezogen hat“, sagt Merlins Mutter stolz. Ob er jedoch mal den Beruf des Kochs ergreifen will, weiß er noch nicht: „Vielleicht werde ich auch Sanitäter oder Polizist.“