Erster Spatenstich „Spielraum Spargelacker“

Das Bauprojekt „Spielraum Spargelacker“ in Mainz-Lerchenberg ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einem umfassenden und attraktiven Spiel- und Sportangebot für Kinder und Jugendliche in Mainz.

Dank der finanziellen Unterstützung des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz konnte nun am 08. Mai der erste Spatenstich auf dem Gelände gefeiert werden.

Oberbürgermeister Michael Ebling erinnerte an die jahrelange Geschichte des Wunschprojektes: „Wahr ist, das wir alle über Jahre Zeuge der schweren Geburt einer wirklich guten Idee waren. Wahr ist aber auch, dass die Landeshauptstadt Mainz in all diesen Jahren in erheblichem Maße in kinder- und familienfreundliche Angebote investiert hat. Allen Hürden zum Trotz haben hier in Lerchenberg alle Beteiligten, darunter an erster Stelle die Kinder und Jugendliche im Stadtteil, an der gemeinsam erarbeitetenVision des Spielraums Spargelacker festgehalten und diese letztlich erfolgreich auf den Weg gebracht“.

Jugend- und Sozialdezernent Kurt Merkator, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnbau Mainz, freut sich folgerichtig über das gute Ende eines komplizierten Weges: „Auch wenn viele derjenigen, die sich eingesetzt haben, inzwischen junge Erwachsene sind, können wir dank der finanziellen Unterstützung von Bund und Land im Rahmen der Sozialen Stadt heute feiern. Am Ende einer langen Durststrecke stehen wir kurz vor dem Ziel einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil und vor allem in der benachbarten Papageiensiedlung.

Und mindestens ebenso wichtig: Die Kinder und Jugendlichen erleben, dass sich politische Beteiligung lohnt“. Bereits 2005 zeigten die Befragungen und Streifzüge mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der 'AG Spielleitplanung' – einer
Initiative des Stadtteils begleitet vom Amt für Jugend und Familie -dringenden Handlungsbedarf beim Spielraum 'Spargelacker' auf. Bis heute ist diese für den Großteil der Kinder und Jugendlichen die wichtigste Spielfläche im Stadtteil. Die Wohnhäuser der angrenzenden Wohnsiedlung in der Siedlung in der Gustav- Mahler-Straße mit rund 400-500 Kindern sind Eigentum der Mainzer Wohnbau. Das Gelände des Spielraums wiederum gehört dem ZDF. Seit Bestehen der Wohnsiedlung Mitte der 90er Jahre pachtete die Wohnbau den ca. 5000 m² großen Grünstreifen für einen symbolischen Betrag von 270 Euro im Jahr als Spiel- und Freizeitfläche für ihre Mieter. Infolge der Befragungen und Streifzüge der AG Spielleitplanung initiierte die Wohnbau 2006 eine groß angelegte Beteiligungsaktion mit Kindern und Jugendlichen zur Gestaltung des ‚Spargelackers‘. Zentraler: Wunsch der Kinder war eine befestigte Bolzfläche. Die Erdfläche,auf der heute gebolzt wird, weist durch starke Regenfälle und Abnutzung Furchen und Schlaglöcher auf und birgt dadurch ein hohes Sicherheitsrisiko. Bei Nässe ist der Boden nicht bespielbar.

Der Lerchenberg ist seit 2007 Programmgebiet des Bund-Länder-Programms Soziale Stadt. 2008 startete die Bürgerbeteiligung unter Einsatz eines Quartiermanagements mit themenspezifischen Arbeitsgruppen. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde von einem beauftragten Büro ein Integriertes Entwicklungskonzept für den Lerchenberg erstellt. Nachdem mehrere Anläufe zur Umsetzung aus unterschiedlichen Gründen nicht zum Tragen gekommen waren, beschäftigten sich 2013 im Rahmen des stadtweiten Projekts ‚jungbewegt – Dein Einsatz zählt‘ Schülerinnen und Schüler der Grundschule Lerchenberg mit dem Spielraum Spargelacker und luden im Jugendhilfeausschuss zu einem Fußball-Turnier im April auf dem Spargelacker ein, damit man sich vor Ort ein Bild von der Situation mache konnte. Im selben Jahr wurde ein neuer Pachtvertrag zwischen ZDF und Wohnbau verhandelt, ein Eintrag ins Grundbuch vereinbart und der Lerchenberger Garten- und Landschaftsarchitekt Hartmut Raible mit der geforderten Konzeptplanung mehrerer Bauabschnitte beauftragt. Im November dann wurde die neue Konzeptplanung mit dem Antrag 2013 beim Land eingereicht und bewilligt. Aktuell stehen die Fördermittel für den 1. Bauabschnitt zur Verfügung. Aufgrund der geplanten höheren Zuwendungen in der Städtebauförderung können aber nun voraussichtlich bereits 2014 auch der 2. und 3. Bauabschnitt beantragt und in 2015/2016 umgesetzt werden. Es sollen drei Aufenthalts- und Aktivitätsbereiche entstehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 220.000 €. Für die Umsetzung des 1. Bauabschnitts ab Beauftragung der Ausführungsplanung wurde der Wohnbau im Rahmen eines Baumaßnahmenvertrages die Verantwortung übertragen. Sie erhält dafür die Fördersumme von der Stadt Mainz.