Stadt baut Sitzplätze ab – Mobile Jugendarbeit organisiert Treffen mit den Anwohnern und ein „Nachtwanderer-Projekt“

Einige Ansätze für den Platz am Steg

Das Ärgernis um die ungepflegten Sitze wurde nun von der Stadtverwaltung beseitigt

Der Platz direkt unterm Schlossberg-Steg war zuletzt keine Augenweide mehr. Die Sitzblöcke unter der schützenden Brücke wurden zu oft von Personen benutzt, die sich nicht gerade um das Erscheinungsbild des Platzes bemühen – Anwohner und Passanten beschwerten sich, der Reinigungs- und Pflegeaufwand stieg immer mehr. Die Stadt hat jetzt reagiert.

Gestern (Mittwoch) wurden die Sitzblöcke unterm Steg entfernt, die Sandsteinmauer, die das Blumenbeet einfasste, ebenso. Das Beet wird nun angeböscht, so dass man sich dort nicht mehr bequem niederlassen kann. Die Stadt erhofft sich dadurch, dass der Platz von Verschmutzung verschont wird.

Der Charakter des Platzes bleibe erhalten, argumentierte Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, vor den Märkten direkt gebe es auch weiterhin Sitzblöcke. Dort seien der Platz und alle, die dort sitzen, aber besser sichtbar, die soziale Kontrolle besser.

Fetzner betonte aber auch, dass es bei dieser baulichen Veränderung alleine nicht bleiben werde. Die Stadt werde sich generell ab sofort noch mehr als bislang diesem zentralen Innenstadtplatz widmen, um dessen Aufenthaltsqualität zu erhalten und soziale Konflikte erst gar nicht entstehen zu lassen. Generell finde er aber auch, so Fetzner, dass Jugendliche sehr wohl die Berechtigung hätten, sich im öffentlichen Raum einen geeigneten Aufenthaltsplatz zu suchen – allerdings im verträglichen Umgang mit dem Umfeld.

Der Bürgermeister nahm am Dienstag an einem Vor-Ort-Termin mit Anwohnern, Vertretern der Familienheim Rhein-Neckar eG und der Mobilen Jugendarbeit des Stadtjugendrings teil. Dabei ging es darum, wie man den Schlossberg-Platz so gestalten und organisieren kann, dass sich alle dort wohl fühlen.

Volker Kugel und Elke Weitenkopf von der Mobilen Jugendarbeit im Stadtjugendring, kündigten an, dass sie den Kontakt zwischen den Anwohnern und den Jugendlichen, die den Platz aufsuchen, verbessern wollen. Dazu haben sie zunächst eine „Come together“-Veranstaltung am 13. Mai geplant. Der Stadtjugendring plant, dort auch so genannte „Nachtwanderer“ zu etablieren. Das sind ehrenamtliche Erwachsene, die von den Jugendsozialarbeitern geschult werden, um abends in kleinen Gruppen Aufenthaltsorte von Jugendlichen aufzusuchen – dort Präsenz zu zeigen, Ansprechpartner und Aufsichtspersonen zu sein. Wie Stadtjugendring-Geschäftsführer Jürgen Holzwarth mitteilte, ist auch dafür im Mai eine Veranstaltung geplant, bei der sich interessierte Personen informieren und melden können.