Tier(lehr)schauen sind seit 401 Jahren Markenzeichen und wertvolle Tradition des Maimarkts

Der große Gala-Auftritt der Tiere

Foto vom Reitturnier

Tiere gehören von Anfang an zum Maimarkt. Der Vieh- und Pferdehandel, die Präsentation von Zuchterfolgen – das sind seine Wurzeln, begleitet von einer regional und international bestückten Warenmesse und dem bunten Treiben der Schausteller. Der Wandel zur Regionalmesse mit ihrer Angebotsvielfalt aus Handwerk, Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie vollzog sich ab 1962. Landwirtschaft und Tierschauen sind fester Bestandteil des Maimarktes geblieben. Tierlehrschauen und Streichelzoo in den Hallen 44 bis 47 sind wie ein Tag Ferien auf dem Bauernhof.

Tierzüchter und Tierarzt beantworten Fragen. Nicht selten sehen hier die Besucher zum ersten Mal, wie eine Kuh gemolken, wie ein Kalb getränkt wird oder Eier und Honig produziert werden. Vor allem die Kinder freuen sich, einmal ein Pferd oder ein Kalb zu streicheln und Küken aus nächster Nähe zu beobachten. Heute sind es die Tierzuchtverbände auf dem Maimarkt, die den Kindern zeigen, dass eine Kuh nicht zwangsweise lilafarben sein muss und dass Honig und Eier hochwertige Naturprodukte sind. Spitzentiere aus der Zucht verschiedener Rassen werden im besten Pflegezustand vorgestellt. Kaum jemand ahnt, wieviel Aufwand und Mühe dahinter steckt. Dafür gebührt den haupt- und ehrenamtlichen Organisatoren, die nicht selten einen Teil ihres Jahresurlaubs an die Maimarktschauen geben, herzlicher Dank.

Stolze Züchter, preisgekrönte Zuchttiere

An sechs Tagen stellen die Züchter auf dem Turnierplatz ihre Rinder, Pferde und Ziegen dem Urteil der Preisrichter und dem interessierten Publikum. Die Termine: am Sa. 26. April von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr, am So. 27. April von 12.00 Uhr bis 14.50 Uhr, am Mo. 28. April von 10.30 Uhr bis 11.50 Uhr und 13.30 bis 14.50 Uhr, am Di. 29. April von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr und 12.00 Uhr bis 13.20 Uhr, am Mi. 30. April von 11.00 Uhr bis 12.20 Uhr und 13.30 bis 14.50 sowie am Do. 01. Mai von 11.00 Uhr bis 11.50 Uhr und von 13.30 Uhr bis 14.50 Uhr.

Echt süß: Kinder präsentieren ihre Kälbchen

Die Tierbeurteilungswettbewerbe der Jungzüchter werden am 27. April ab 12.00 Uhr durchgeführt. Am 27. April findet von 12.00 Uhr bis 13.45 Uhr der Kälbervorführwettbewerb der Züchterjugend statt, anschließend ist Siegerehrung Kühe und Vorführwettbewerb. Dabei präsentieren Kinder aus landwirtschaftlichen Betrieben auf dem Turnierplatz ihre Kälber der Öffentlichkeit und berichten aus dem Leben der Vierbeiner. 

Hufschmied in Aktion

Pferde brauchen regelmäßig neue „Besohlung“. Maimarkt-Besucher können bei Halle 47 dem Hufschmied bei seiner Arbeit zuschauen. Schmiedezeiten sind am 26. April um 13.00 Uhr, am 27. April um 15.30 Uhr und am Dienstag, 29. April, um 10.00 Uhr.

Kuhgespann als „Zugpferd“

Über Jahrhunderte wurden in der Landwirtschaft Kühe und Ochsen als Zugtiere für Karren und Pflug gehalten. Pferde als Zugtiere konnten sich die meisten Höfe nicht leisten. Auf dem Maimarkt können die Besucher vom 26. April bis 1. Mai zwei Fleckviehkühe samt Leiterwagen bewundern. Seinen großen Auftritt hat das Kuhgespann täglich bei den Tiervorführungen und Tierbeurteilungswettbewerben.

Kuh, Katze & Co: Frag den Tierarzt!

Woher kommt die Milch in der Tüte? Wie oft muss eine Kuh gemolken werden? Warum sind schwarz-weiße Kühe dünner als braun-weiße Kühe? Wer ist Marathonläufer und wer Gewichtheber unter den Wiederkäuern? Und was ist überhaupt ein Wiederkäuer? Wie sehen Plagegeister wie Zecken, Würmer und Mücken unter dem Mikroskop aus? Wie kann man Bakterien bestimmen? Gibt es Krankheitserreger, die vom Tier auf den Menschen überspringen? Was ist eine anzeigepflichtige Tierseuche? Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe erklärt gemeinsam mit den Tiergesundheitsdiensten vom 26. bis 28. April Kindern und Erwachsenen alles rund um Tiergesundheit und Viehzucht und erläutert verschiedene medizinische Untersuchungsmethoden. Kleine und große Stallbesucher erhalten Rat und Auskunft über die Haltung von Heim- und Zootieren. Beim Tier- und Landwirtschafts-Quiz gilt es, so manche knifflige Frage zu beantworten, dabei winken kleine Preise. 

Kleine Schweineschule

Die beliebte Kleine Schweineschule ist dieses Jahr wieder an sechs Tagen, vom 26. April bis zum 1. Mai, jeweils von 9 bis 18 Uhr in einem eigenen Zelt vor Halle 46 zu Gast auf dem Maimarkt. In Mitmachaktionen können Kinder hier alles über das Leben von Hausschweinen erfahren. Warum gibt es z.B. Schweine und wozu brauchen wir sie auch heute noch unbedingt? Zu bewundern gibt es verschiedene Schweinerassen, und die Kinder dürfen auch zu den kleinen Ferkelchen in den Stall gehen. Gemeinsam mit der Schweineschul-Bäuerin Kerstin Gronbach singen die Kinder auch Lieder, und es gibt ein Schweinequiz für echte Schweineprofis. Alles in allem: Ein saugutes Programm! Anmeldungen von Gruppen oder Schulklassen bitte unter Telefon/Fax 07952 5689 oder per E-Mail unter schweineschule@t-online.de

Maimarkt für Pferdefreunde

Der Maimarkt ist der traditionelle Treffpunkt der Pferdefreunde: Hier erfahren Besucher alles rund ums Reiten und Fahren sowie die Zucht, können die Tiere ganz aus der Nähe betrachten und aus einem großen Zubehör-Sortiment auswählen. Die Züchter freuen sich über viele Besucher in den Tierschau-Zelten und geben gerne Auskunft über Fütterung, Unterbringung, Pflege, Eignung, Pferdekauf und alle weiteren Fragen rund ums Pferd. Die Pferdezuchtverbände aus Rheinland-Pfalz-Saar und Baden-Württemberg sind vom 26. April bis 1. Mai mit Pferden und Ponys unterschiedlicher Rassen vertreten. Mini Shetland Ponys sind die kleinsten Vertreter im Pferdereich. Sie eignen sich wie die Dartmoorponys besonders für den Reiternachwuchs. Robuste Rassen für Ausritte sind Haflinger, Fjordpferde, Islandpferde, Classic und Welsh Ponys. Das Deutsche Reitpony ist ein ideales Freizeit- und Turnierpony. Die Pfalz-Ardenner Kaltblutpferde waren vor wenigen Jahren vom Aussterben bedroht, inzwischen wächst das Interesse wieder an dieser alten, robusten Rasse. Sie werden sowohl zur Arbeit in Wald und Feld, wie auch für Kutschfahrten und zum Freizeitreiten eingesetzt. 
Eine weitere Attraktion sind die Warmblutpferde. Zweibrücker und Württemberger sind für den Turniersport gut geeignet – Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Fahren – und gleichfalls natürlich auch ideale, vielseitige Kameraden für die Freizeit. Vorgesehen sind auch Vertreter der Gattung Esel. Täglich sind auf dem großen Turnierplatz Vorführungen: Unter dem Sattel, an der Hand oder aber in attraktiver Anspannung mit tollen Kutschen werden die Tiere präsentiert. Im Lehrschau-Zelt 44 können über alle elf Maimarkt-Tage vier Pferderassen der Züchter aus Baden-Württemberg mit jeweils zwei Exemplaren aus nächster Nähe beobachtet werden: Warmblüter, Schwarzwälder Kaltblut, Norweger und Haflinger.

Edle Araber-Pferde und ein großes Gestüts-Jubiläum

Sie vereinen Eleganz, Temperament, Kraft und Geschmeidigkeit: Eine Herde feuriger Pferde, geführt von einem Reiter im Beduinen-Kostüm. Die Präsentation der Vollblut-Araber des Haupt- und Landgestüts Marbach ist auch 2014 eine der besonderen Attraktionen beim Maimarkt. Die edlen Tiere haben an den ersten sechs Maimarkt-Tagen jeweils einen Auftritt am frühen Nachmittag – die genauen Uhrzeiten stehen im Maimarkt-Programm.
Das arabische Vollblut gilt als älteste rein gezogene Reitpferderasse der Welt. Als Beduinenpferd wurde es geprägt von den harten Umweltbedingungen der arabischen Wüste und selektiert auf Ausdauer, Genügsamkeit und ein menschenfreundliches Wesen. Diese Merkmale, gepaart mit hohem Adel und unvergleichlicher Schönheit, machten diese Pferde auch in Europa begehrenswert und haben dem Araber zu einer prominenten Rolle bei der Entwicklung anderer Rassen, wie z.B. dem Englischen Vollblüter oder dem Ostpreußen und dem heutigen Sportpferd, verholfen. Entscheidenden Einfluss hierbei hatte das weltberühmte königliche Privatgestüt Weil, gegründet 1817 von König Wilhelm I. von Württemberg. Weiler Blutlinien wurden z.B. in Trakehnen und in Celle eingesetzt und beeinflussten die Araberzucht weltweit. Seit 1932 führt das Haupt- und Landgestüt Marbach diese älteste ununterbrochen fortbestehende Vollblutaraberzucht der Welt mit der Stutenfamilie der Murana I O.A. und der Hengstlinie des Bairactar O.A. weiter.

Die erste Erwähnung eines Gestüts in Marbach geht auf das Jahr 1514 zurück. Heute ist das baden-württembergische Haupt- und Landgestüt Marbach mit seiner über 500-jährigen Geschichte ein kulturelles Juwel. Die historischen Gestütshöfe liegen im Herzen des UNESCO-Biosphärengebiets Schwäbische Alb und bilden die Grundlage für Gestütsbetrieb, Serviceleistungen und Veranstaltungen. Der Landesbetrieb hat zudem als Arbeitgeber eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung für die Region. Marbach ist Deutschlands größter Ausbilder für den Beruf Pferdewirt und Sitz der Landesreit- und Landesfahrschule. In der auf dem Maimarkt gezeigten Wanderausstellung erhalten Besucher Einblick in die Geschichte des berühmten Gestüts.

Huhn, Ente und Ei sind auch dabei

Flatternd und gackernd zeigt sich das liebe Federvieh auf dem Maimarkt. Ein Musterhühnerstall mit Auslauf zeigt, wie Hühner artgerecht gehalten werden. In der Wasserlandschaft inmitten der Halle präsentieren sich, aufmerksam und lebhaft, Indische Laufenten, deren Körper der Form einer Flasche ähneln. Im großen Stall stolzieren Brahma-Hühner, die sich durch einen kräftigen Körperbau und ein üppiges Federkleid auszeichnen. Cochins haben eine dichte, bis auf die Krallen herabreichende Befiederung und sind sehr witterungsresistent. In der Voliere warten rotgesattelte Holländische Zwerghühner. Diese Rasse begnügt sich mit einem kleinen Platzangebot und zeichnet sich durch Vitalität und Zutraulichkeit aus. Ko Shamo, eine kleine japanische Kampfhuhnrasse, erkennt man an der aufgerichteten Körperhaltung und dem knappen, anliegenden Gefieder. Wichtigste Merkmale der Zwerg Welsumer sind walzenförmiger Körperbau, gewölbte Brust, gelbe Beine und orangerote Augen. Echt süß sind die Küken, die unter dem wärmenden Rotlicht piepsend im Streu scharren. Wer weiß, zu welchem Vogel welches Ei gehört? Über diese Vielfalt an Farben und Größen kann man nur staunen! Wer mehr wissen möchte und Fragen hat – etwa woran man erkennen kann, ob ein Huhn braune oder weiße Eier legt und was man unter „Mauser“ versteht, ist bei den Fachleuten vom Verband der Rassegeflügelzüchter genau richtig. Gerne werden auch Adressen von Züchtern vermittelt, die z.B. Bruteier abgeben. 

Bienen-Fleiß

Gute Ernten und natürliche Artenvielfalt hängen in hohem Maß von der Bestäubungsleistung der Bienen ab. Ihr Fleiß ist sprichwörtlich: Bis zu sechs Ausflüge zu je 300 Blüten unternimmt eine Biene im Sommer pro Tag. Ein durchschnittliches Bienenvolk produziert eine durchschnittliche jährliche Erntemenge von 15 bis 20 kg Honig. Was in der Wohnstube eines hoch organisierten Insektenstaates passiert, zeigt ein Blick in den Schaukasten. Der Bienenzüchterverein Mannheim bringt ein Volk mit ca. 3.000 Carnica-Bienen auf den Maimarkt mit. Hier kann man auch die Königin bei ihrer einzigen Bestimmung beobachten: der Eiablage – in der Hochtracht sind das pro Tag 1.500 bis 2.000 Eier. Am Messestand erläutern Vereinsmitglieder die Handhabung von Imkerwerkzeugen wie Entdeckelungsgeschirr, Abkehrbesen und Schleuder und bieten Fachbücher an. Jungimker haben die Möglichkeit, ein Bienenvolk für ein Jahr vom Verein zu mieten, begleitet von den Fachleuten. 12 Kilo des erzeugten Honigs darf man behalten. Die nächsten freien Kurse starten im Jahr 2015. Seit es Haushaltszucker gibt, spielt Honig als Süßungsmittel nur eine untergeordnete Rolle. Als süßer Brotaufstrich wird er weiterhin geschätzt. Gut schmeckt er auch als Bestandteil von Gummibärchen oder Bonbons. Zur Produktpalette der Imker auf dem Maimarkt gehören z.B. Bienenwachs-Kerzen, Honig-Senf, Kosmetik-Artikel wie hautfreundliche Seife, Body-Lotion, Lippenbalsam, Shampoo mit Milch und Honig und Zahncreme mit Propolis, einem Bienenstock-Harz mit hoher Desinfektionswirkung.

Schöne Beine, gesunde Klauen: Produktions-Standort Kuhstall 

Kühe, die friedlich auf der Wiese grasen, prägen das traditionelle Bild vom Bauernhof. Auf dem Maimarkt werden zwei verbreitete Rassen als Kuh-Familie vorgestellt: Deutsches Fleckvieh sowie Schwarze und Rote Holsteins. Beliebt bei Züchtern und Besuchern sind Schottisches Hochlandrind (Highlands), Charolais, Galloway und Angus. Die ursprünglich aus Schottland stammenden Highlands sind wie geschaffen für Kältegrade. In der Tierlehrschauhalle 44  erwartet die Besucher über die elf Maimarkt-Tage in zwei Boxen je eine Mutterkuh mit Kalb. Halle 45 verwandelt sich für drei Tage zum großen Kuhstall, einzelne Rinder bleiben sechs Tage. 
Arbeitsalltag und wirtschaftliches Umfeld sind für die Landwirte nicht so romantisch wie im Bilderbuch. Auf dem Maimarkt können sich Besucher über Marktentwicklungen, Produktionsbedingungen und maschinelle Hilfsmittel informieren. Die Ziele bei der Rinderzucht werden von den Handelsunternehmen und letztlich von den Verbraucherwünschen bestimmt. Zuchtziel ist heute aber nicht primär die Milchleistung. Im Boxenlaufstall ist die moderne Kuh von heute ein Selbstversorger von der Futteraufnahme bis zur automatischen Putzstation. Hier zählen schöne, gerade Beine und Klauengesundheit. Eine Kuh, die lahmt, geht nicht zum Futter. Der allgemeine Preisdruck sowie steigende Energiepreise beschleunigen den Strukturwandel hin zum Großbetrieb. Baden-Württemberg hat mit durchschnittlich 47 Kühen pro Hof noch eher kleinbäuerliche Strukturen. Im Norden und Osten Deutschlands sind Einheiten mit 200 Kühen keine Seltenheit. Rund 40 Cent bekommt der Milchbauer momentan pro Liter Milch, auch weil die Nachfrage in China, Indien und den arabischen Ländern sich gut entwickelt. Das reicht gerade aus, um den Hof fortzuführen. Allerdings zeigt sich ein Generationenproblem: Viel Verantwortung, hohe Investitionskosten, erhebliches Marktrisiko, viel Arbeit und wenig Freizeit sind eine Herausforderung für eine Nachfolge im Familienbetrieb.      

Ziege: Zugtier, Milchlieferant, Gärtner

Ziege und Schaf waren nach dem Hund die ersten wirtschaftlich genutzten Haustiere. Ziegen liefern Fleisch, Leder, Milch und teilweise auch Wolle. Sie werden oft die „Kuh des kleinen Mannes“ genannt. Bis vor rund 100 Jahren wurden Ziegen auch als Zugtier vor Karren und Pflug eingespannt. Ziegenmilch ist eine Alternative für Menschen, die Kuh-Eiweiß nicht vertragen. In den letzten Jahren erlebte Ziegenkäse einen Aufschwung. Ziegen setzt man gerne zur Offenhaltung von Landschaften ein, die ohne landwirtschaftliche Bewirtschaftung zuwuchern würden. Während das Schaf eher als „Rasenmäher“ wirkt, ist die Ziege eine Art „Heckenschere“, weil sie durch ihren Verbiss Hecken und Sträucher zurückdrängt. Wer wissen möchte, wo es im Umkreis von Mannheim Fleisch, Käse und Milch von Ziegen zu kaufen gibt – die Züchter in der Tierhalle haben den Adressenbestand parat. Auf dem Maimarkt stellen die Züchter Ziegen verschiedener Rassen mit ihrem quicklebendigen Nachwuchs vor, beispielsweise die Pfauenziege, Thüringer Waldziege, Anglo-Nubier-Ziege, die Walliser Schwarzhalsziege oder die Bunte und Weiße Deutsche Edelziege.
Termine: Am 29. April von 10 bis 11.30 Uhr Richten der Milchziegen und Burenziegen mit Rassenpräsentation, am 1. Mai findet von 13.30 bis 14.30 Uhr die Siegerehrung auf dem Turnierplatz statt.

Schafe geben Milch und Wolle

Erstmals seit vielen Jahren sind auch wieder Schafe auf dem Maimarkt zu sehen. Das Ostfriesische Milchschaf ist ein anpassungsfähiges und widerstandsfähiges Tier und eignet sich auch für kleine Höfe als Dreinutzungsrasse (Milch/Käse, Fleisch und Wolle). Milchschafe wurden früher fast ausschließlich in Kleingruppen zur Selbstversorgung eingesetzt. Heute gibt es auch Betriebe, die diese Tiere zur Milcherzeugung im Haupterwerb halten. Es sind drei Farbschläge bekannt: weiß, schwarz und gescheckt. Das weibliche Ostfriesische Milchschaf erreicht ein Gewicht von circa 60 bis 80 Kilogramm. Es liefert jährlich ca. 5 Kilogramm halbfeine, lange Wolle und Milch mit einem Fettgehalt von 5 bis 6% und einem Eiweißgehalt von 4 bis 5%. Zum Vergleich: Kuh-Vollmilch aus dem Supermarkt hat 3,5% Fett und 3,3% Eiweiß. Die Schafsmilch ist aus ernährungsphysiologischer Sicht eine sehr gute Ergänzung. Sie besitzt viel Linolsäure und mehr kurz- und mittelkettige Fettsäuren. Die Milch wird in regionalen Käsereien zu Trinkmilch, Joghurt, Quark sowie zu Weich- und Halbhartkäse verarbeitet und vermarktet.

Saustark – saugemütlich

Ein Schwein war über Jahrhunderte etwas Wertvolles, es bedeutete Nahrung und damit ein Stück Wohlstand. Archäologischen Funden zufolge wird das Hausschwein seit etwa 9.000 Jahren zur Fleischerzeugung gehalten. Heute verfügen wir über zahlreiche Schweinerassen, die vor allem in den letzten 200 Jahren entstanden. Das weibliche Schwein heißt bekanntlich Sau, das männliche Eber, Jungtiere nennt man Ferkel. Spanferkel sind Ferkel, die noch am Span, der Zitze, saugen. Sauwohl fühlen sich in den Maimarktboxen eine Piétrain-Muttersau mit schwarz-weiß gefleckten Ferkeln und eine Gruppe Jungsauen. Größere und spezialisierte Ferkelerzeugerbetriebe, überregionaler  Wettbewerb, Tiergesundheit und neue Tierhaltungsverordnung stellen die Züchter vor Herausforderungen. Unter dem Markennamen „German Genetic“ treten Schweinezuchtverband und Zuchtschweine-Erzeugergemeinschaft Baden-Württemberg europaweit gemeinsam auf. Sie bieten aktuell eine Kreuzungssau aus zwei Rassekreuzungen an. Besondere Ziele sind sehr gute Fruchtbarkeit der Sau und hervorragender Wuchs der Mastschweine. Pendant ist der sehr gefragte frohwüchsige „German Pietrain“-Eber. Eine weitere Herausforderung in den nächsten Jahren in der Züchtung ist es, den Ebergeruch bei männlichen Schweinen zu reduzieren.

Kleine Kaninchen zum Knuddeln 

Das Kaninchen als Haustier hat sich – nach Hund und Katze – Platz drei in deutschen Wohnzimmern erobert. Im Maimarkt-Streichelzoo kann man zahlreiche Prachtexemplare bewundern – beispielsweise Deutsche Riesen wildfarbig, Meißener Widder blau-silber, Satin chinchilla-farbig und Kleinsilber schwarz. Manche der kuscheligen Kaninchen lassen sich auch gerne das Fell kraulen. Gezeigt wird eine „Häsin“ mit Jungtieren, die wenige Tage alt sind – immer vorausgesetzt, die Geburt klappt rechtzeitig. Total niedlich sind die Zwergwidder im Streichelzoo. Die Fachleute vom Verband der Kaninchenzüchter stehen den Heimtierbesitzern mit Rat und Tat zur Verfügung, geben Hinweise, wo man für das Kaninchen Stroh, Futter und die notwendigen Impfungen bekommen kann, was es beim Krallen-Schneiden und bei der Zahnpflege der Tiere zu beachten gilt.

Maimarkt-Turnier: Reitsport der Spitzenklasse – Attraktion Arena-Polo

Seit 1964 ist das Maimarkt-Turnier ein Top-Act im internationalen Reitsport-Kalender, organisiert vom Reiter-Verein Mannheim. In diesem Jahr erfährt die „Mannheimer Pferdewoche“ als Auftakt zur „grünen Saison“ ihre 51. Auflage und präsentiert Pferdesport der Extraklasse in den Disziplinen Springen und Dressur, außerdem Dressurreiten für Reiter mit körperlicher Behinderung. Zu den besonderen Highlights beim Springen zählen das Championat of Mannheim und Die Badenia – Der Große Preis von MVV Energie, in der Dressur der Grand Prix Special und der St. Georg Special. Besonders stolz ist Mannheim darauf, dass die „Paras“ seit mehr als 10 Jahren integrativer Bestandteil dieser Reit-Großveranstaltung sind. Ergänzt werden die Spring- und Dressurprüfungen durch rasante Polo-Wettkämpfe am ersten Wochenende. 
Die Anmeldungen lassen ein hervorragendes Starterfeld erwarten: Mit dabei sind z.B.  die dreifache deutsche Weltcup-Championesse Meredith Michaels-Beerbaum, die Lausanner Sensationssiegerin Lucy Davis, das Springreiter-Team der Ukraine, der frühere Badenia- und Championatssieger Armin Schäfer und Lokalmatador David Will. Für die Dressurwettbewerbe haben sich u.a. die fünfmalige Olympia-Siegerin Isabell Werth und Jenny Lang, Vorjahressiegerin der Grand Prix Kür, angemeldet.
Auf dem Maimarkt-Turnier können Besucher in spannenden Wettkämpfen Nachwuchs-Reiter, Talente aus der Region, internationale Stars, Olympiasieger, Weltmeister und die besten Pferde aus nächster Nähe erleben. Die Termine 2014 auf Turnierplatz I und Turnierplatz II:
• Arena Polo Championship vom 25. bis 27. April 
• Springen und Dressur vom 2. bis 6. Mai 
• Int. Dressurprüfungen vom 2. bis 4. Mai 
• Int. Dressurprüfungen für behinderte Sportreiter vom 3. bis 6. Mai     

Große Dressur-Matinee mit Musik

Am Sonntagvormittag des 4. Mai ist das Mannheimer Publikum zur großen Dressur Matinee eingeladen. Die Grand Prix Kür mit Musik ist die Prüfung mit dem am höchsten angesetzten Prüfungsniveau von internationalen Dressurprüfungen. Die Aufgabe wird zu Musik geritten, die der Teilnehmer frei gewählt hat. Neben der normalen Bewertung der geforderten Lektionen, die in Form der A-Note erfolgt, wird auch eine B-Note (künstlerische Note) vergeben. Bei dieser werden unter anderem Rhythmus, die Harmonie zwischen Reiter und Pferd, die Choreografie, Schwierigkeit der Kür, Musik und die Interpretation der Musik bewertet.

Arena Polo: Ein Hauch von Formel 1

Eine besondere Attraktion und mittlerweile Tradition auf dem Maimarktgelände ist Arena-Polo. Seinen Namen hat das „Spiel der Könige“, vom tibetischen „Pulu“ (Ball). Die Anfänge des Polosports lagen im antiken Persien vor ca. 2.600 Jahren. Englische Kavallerie-Offiziere, die in Indien stationiert waren, brachten Polo im 19. Jahrhundert nach Großbritannien. Englische Rancher „importierten“ Polo dann nach Südamerika, wo die neue Sportart insbesondere in Argentinien zum Volkssport wurde. Polo ist eine Mannschaftssportart, bei der die Spieler auf Pferden mit bis zu 60 km/h unterwegs sind und dabei einen Ball mit einem langen Holzschläger in das gegnerische Tor schlagen müssen. Die Spieler tragen Polohelm und an den Knien Lederpolster. Die Pferde sind gedrungen, kräftig, flink und wendig und werden während des Spiels öfter gewechselt. Mehr zu den Polo-Regeln auf www.maimarkt-turnier-mannheim.de 

Infos zu Karten für überdachte Tribünenplätze beim Reit- und Springturnier gibt es unter der Telefonnummer 0621 42509-22.  Die Tickets für 3. und 5. Mai kosten jeweils 10,00 €, für 4. und 6. Mai je 15,00 €. Überdachte Tribünenplätze beim Arena Polo am 26. und 27. April kosten jeweils 15,00 €. Infos unter www.adticket.de und Hotline 0180 6050400 (gebührenpflichtig). Der Eintritt zum Maimarkt ist hierbei eingeschlossen. Tribünenplätze sind an übrigen Tagen frei, Stehplätze an allen Tagen.

     
Der Maimarkt Mannheim ist vom 26. April bis 6. Mai  täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.maimarkt.de.