Detlev Schönauer in Eisenberg: „Hauptsach gut gess, gschafft is gleich“

Kabarett in der Pfalz

Detlef Schönauer bei seinem Auftritt in Eisenberg

Tiefe Einblicke in die Beziehung zwischen Saarländer und Pfälzer bekamen die Gäste am Samstag (15.03.2014) in Eisenberg. Der Mainzer Kabarettist Detlev Schönauer, den das Schicksal ins Saarland verschlagen hat, unterhielt sein Publikum mit einer Mischung aus Kabarett, Gesang und vor allem Mundakrobatik.

Als französelnden Bistrowirt Jacques, erklärte der studierte Physiker, dass seine Berufsgattung die Beste sei. Nicht ohne Zufall hatten sich Zeitzeugen wie Albert Einstein oder auch unsere Bundeskanzlerin zu diesem Berufszweig bekannt. Und so erklärte der 61-Jährige auch physikalische Phänomene aus dem Alltag. Frage: „Warum bleiben Raser länger jung?“ oder „Warum ist der Himmel blau?“ – auf sehr lockere, hintergründige und sehr komische Art präsentierte er hierfür Erklärungen und der Beifall der Zuschauer unterstrich die Richtigkeit seiner Deutungen.

Unterm Strich kam er zu der Erkenntnis, „Hauptsach gut gess, gschafft is gleich“ und erklärte den Pfälzern, was ein Schwenker ist. Das ist ein Schwenkgrill, den zwar jeder im Saarland hat, aber nie gekauft wurde, wusste der Künstler zu berichten. „Die wurden alle uff de Hütt oder unter Tage uff de Nachtschicht gebaut“, meinte er. Und bevor sie verschwinden „hot mer se mitgeholt“.

Er mokiert sich auch über die wachsende Verdummung unserer Gesellschaft, vor allem durch das Fernsehen. Was im Saarland ein Hasengespräch ist, war eine weitere Lektion in saarländisch für Pfälzer. Gemeint ist damit einfach nur „Dummschwätze“ und das am besten am Buffet. Damit meint man die Theke, an der sich die Saarländer in Dreier- und Viererreihen zum Hasengespräch treffen.

Detlev Schönauer verkörperte an diesem Abend den Franzosen „Jacques“ in einer locker, lässigen Art und er trug eine ganz typische Mütze. Er lobte die Pfalz, denn mit dem Pfälzer „Dubbeglas“, aus dem er an diesem Abend trank, rutsche ihm das Glas nicht aus der Hand. Aber auch kritische Themen nahm er aufs Korn. Gekonnt verpackt in eine Textaufgabe stellte er die Frage, wie viele Flüchtlingsfamilien man am Bischofssitz im Limburg unterbringen könnte. Oder wie kritisch sind eigentlich die Folgen von Atomunfällen und wie oberflächlich gehen wir damit um. Selbst bei diesen kritischen Themen erntete er Szenenapplaus und regte aber auf jeden Fall jeden zum Nachdenken an.

Er verstand es auch, sich den ganzen Abend für das Publikum interessant zu machen. Viele Lachsalven und Szenenapplaus waren allgegenwärtig.

In den letzten 30 Jahren gelang es ihm, seine eigene Fangemeinde zu gewinnen. In dem fast voll besuchten Theatersaal waren auch einige Saarländer, die ihrem Idol nach Eisenberg folgten. Für das Eisenberger Publikum war der Auftritt von Detlev Schönauer ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltungen der Stadt Eisenberg.