Filmprojekt „Stolpersteine“ der LOP

Die Klasse (v.l.: Marie-Christin Schädel, Jessica Becker, Eylem Dursun, Natascha Stephan, Cornelia Stenzel, Dorian Mitsch) und das Filmteam.

Stolpersteine? Mit diesem Begriff konnten die Schülerinnen und Schüler der Altenpflege des 2. und 3. Ausbildungsjahres der Louise-Otto-Petters-Schule (LOP) zunächst nicht viel anfangen. Doch dann begann ihre Lehrerin für Religionsgeragogik, Barbara Askani-Feierling, mit den angehenden Pflegefachkräften über das Thema zu reden. Schnell war klar: Stolpersteine, da geht es um die Geschichte Hockenheims. Stolpersteine erinnern uns an die Schicksale der Menschen, die von den Nazis verfolgt wurden. Und: Bei dem Filmprojekt Stolpersteine werden wir dabei sein.

Denn einige Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, die erste Verlegung mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Heidelberg und derem Leiter Wolfgang Berger filmisch zu begleiten. Jessica Becker, Eylem Dursun, Dorian Mitsch, Marie-Christin Schädel, Natascha Stephan und Cornelia Stenzel zögerten nicht lange, sie nahmen das Angebot an.

„Es war faszinierend, als wir das erste Mal diese professionelle Kamera in die Hand bekamen“, beschreiben die Mitglieder des Film-Teams die ersten Eindrücke. „Was man hiermit alles machen kann, war völlig neu für uns“, ergänzt Natascha Stephan.

Dann ging das Ausprobieren los: Wie funktioniert diese Einstellung, wie zoome ich am besten an das Geschehen heran. Wie schwenke ich die Kamera, so dass ich hinterher die Bilder verwenden kann?

„Die Landeszentrale gab uns da Tipps, wie wir am besten zurechtkommen. Das hat sehr geholfen“, erzählt Natascha Stephan.

Nach den „Trockenübungen“ wurde es dann Anfang November bei der Stolpersteinverlegung ernst. Beide Filmteams hatten sich vorher überlegt, welchen Schwerpunkt ihr Filmbeitrag haben soll. Während das Team von Eylem Dursun, Natascha Stephan und Cornelia Stenzel das Thema Stolpersteine emotionaler gestalten wollte, standen Informationen für das Team von Jessica Becker, Dorian Mitsch und Marie-Christin Schädel im Vordergrund. So unterschiedlich der Ansatz war, so unterschiedlich waren zum Teil auch die Erfahrungen beider Teams.

Während das erste Team sich z. B. mit der Kamera beim großen Zuschauerandrang immer wieder durchsetzen musste, um Bilder machen zu können, hatte das zweite Team dabei weniger Probleme:

„Ich habe mich gleich mit dem Stativ direkt vor dem Künstler positioniert, da ist mir keiner durch das Bild gelaufen", so Jessica Becker selbstbewusst. 

Dafür, berichtet Teammitglied Dorian Mitsch, gab es andere Herausforderungen zu bewältigen: „Wir wollten gerne die Besucher interviewen. Leider sind aber die Hintergrundgeräusche sehr laut gewesen, so dass die Tonaufnahmen nicht optimal sind.“

Dennoch sammelten beide Teams viel Material beim Filmen. Vor kurzem ging es dann zum Bearbeiten des Materials ins Medienzentrum nach Heidelberg.

„Das war gar nicht so einfach, da das Programm zum Schneiden sehr kompliziert ist, wenn man noch nie damit gearbeitet hat“, so Cornelia Stenzel.

Doch die Arbeit hat sich gelohnt: Inzwischen sind beide Filme fertig gestellt und im Internet zu sehen.

Nicht nur die Filmteams, auch ihre Klassenkameraden haben sich intensiv mit dem Thema Stolpersteine auseinandergesetzt und eigene Berichte oder Arbeiten verfasst.

„Vielleicht sind wir für dieses Thema besonders sensibel, weil Biografiearbeit ja auch wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit ist“, stellt Iris Langer nachdenklich fest. 

Die Schüler hatten bei der Beschäftigung mit den Stolpersteinen Fragebögen zum Schicksal der Opfer des Holocausts in Hockenheim erstellt. Hierbei ließen die Schüler ihre beruflichen Erfahrungen im Umgang mit Senioren einfließen, bei der häufig auch die Erinnerung an die Vergangenheit eine wesentliche Rolle spielt. „Stolpersteine erinnern uns. Und sie verdeutlichen, wie nah die Geschichte an uns dran ist“, fasst Iris Langer zusammen.

Info: Einer der beiden Filme ist inzwischen auch auf der Webseite www.stolpersteine-hockenheim.de zu sehen.