Tag der Herxheimer Archäologie

Neue Veranstaltungsreihe im Museum Herxheim

Hasenbild auf dem Bruchstück einer römischen Formschüssel

Ausgraben, Restaurieren, Analysieren, Ausstellen: Die Archäologie in und um Herxheim ist sehr reichhaltig und bietet Archäologen, Restauratoren und Museumsmachern enorm vielfältige Aufgaben. „Diese Arbeit ist aufregender als jede Schatzsuche“, betont Museumsleiter Dr. Alexander Gramsch und ergänzt: „Nur durch sie können packende Geschichten über die Antike und die graue Vorzeit erzählt werden“.

Deshalb richtet das Museum Herxheim eine neue Veranstaltungsreihe ein: Im März veranstaltet das Museum in Zusammenarbeit mit der Direktion Landesarchäologie in Speyer erstmals den neuen „Tag der Herxheimer Archäologie“. Künftig soll jedes Jahr an einem Sonntag im März ein solcher Archäologietag organisiert werden.

Der ersten dieser Archäologietage findet am Sonntag, 9. März, ab 11 Uhr im Museum statt. Bestreiten werden ihn der Grabungsleiter Dr. Sebastian Traunmüller, der Restaurator Ludger Schulte und die Gebietsreferentin der Direktion Landesarchäologie, Dr. Andrea Zeeb-Lanz. Gemeinsam mit Dr. Gramsch wird Frau Dr. Zeeb-Lanz eine neue Veröffentlichung des Museums der Öffentlichkeit präsentieren: Um 14 Uhr wird sie im Gewölbekeller des Museums mit einem Lichtbildvortrag das Museumsbuch „Menschenopfer – Zerstörungsritual mit Kannibalismus – Schädelkult“ vorstellen. Diese Publikation stellt die aktuellsten Ergebnisse der internationalen Forschungen zum einzigartigen und faszinierenden jungsteinzeitlichen Totenritual von Herxheim vor und zeigt, wie diese laufenden Forschungen durch die Arbeit des Museums Herxheim vermittelt werden. Ergänzt wird es durch ein ausführliches Glossar und Grußworte der Ministerpräsidentin Malu Dreyer und des Vorsitzenden des Historischen Vereins der Pfalz, Werner Schineller.
Bereits ab 11 Uhr zeigt und erläutert Restaurator Ludger Schulte in der Steinzeitabteilung des Museums, wie mit archäologischen Funden nach der Ausgrabung umgegangen wird. Jedes Material hat seine eigenen Ansprüche. Hölzer brauchen eine andere Behandlung als Keramik. Besondere Herausforderungen stellen z.B. Eisenmesser mit Knochengriff. Schulte zeigt, wie dünnwandiges römisches Glas geklebt und wieder in seine ursprüngliche Form gebracht, mit Kalk versinterte Keramik freigelegt und eine aufwändige Gewandspange aus Bronze behandelt wird. 

Wer sich eingehender mit antiken Materialien befassen will, kann dies am Stand von Schulte im Museum ebenfalls tun: Er wird ein Fragment einer römischen Formschüssel mitbringen, das einen Hasen zeigt und das als Model dienen kann um selbst mit Ton darin ein Hasenbild abzudrücken. Dann kann das Tonbild durchlocht und eine Schnur gezwirnt werden, um es aufhängen zu können – vielleicht als Osterschmuck!
Den Abschluss des ersten Tages der Herxheimer Archäologie bildet ein Fachvortrag von Dr. Sebastian Traunmüller. Der Leiter der letztjährigen Ausgrabungen in Herxheim wird von den teilweise außergewöhnlichen Funden und Beobachtungen der Herxheimer Grabungen berichten, vor allem von einer „reichen Dame aus der mittleren Bronzezeit“, die 2013 entdeckt wurde.

Alle Besucher zahlen an diesen Tag nur den ermäßigten Eintritt ins Museum. Zu sehen ist auch noch die aktuelle Sonderausstellung „Musik zum Mitnehmen. Akkord – Eine Firmengeschichte“.

Tag der Herxheimer Archäologie 2014
Sonntag, 9. März 2014
Museum Herxheim, Untere Hauptstr. 153, 76863 Herxheim
geöffnet 11-18 Uhr
www.museum-herxheim.de