Unterschiede zwischen Rettungsdienst, Ärztlicher Bereitschaftsdienst und der Notaufnahme in den Kliniken

Die lokalen Medien werden in den letzten Monaten beherrscht von Meldungen über Veränderungen im Gesundheitswesen. Selbst Insider tun sich inzwischen aber offenbar schwer, die verschiedenen Angebote tatsächlich richtig einzuordnen. Das führt zu Unsicherheit, teilweise aber auch zu falschen Annahmen und daran anknüpfenden Gerüchten, die vermehrt in der Bevölkerung kursieren. Das Landratsamt will deshalb zur Richtigstellung beitragen.

Der Ärztliche Bereitschaftsdienst stellt die medizinische Versorgung der Patienten bei „nicht lebensbedrohlichen“ Beschwerden in sogenannten Notfallpraxen sicher. Wer also eigentlich seinen Hausarzt aufsuchen würde, dessen Praxis aber – zum Beispiel am Abend oder am Wochenende – zu diesem Zeitpunkt geschlossen ist, ist hier richtig.

Organisiert wird dieser Bereitschaftsdienst von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), also dem Zusammenschluss von rund 20.000 Ärzten und Psychotherapeuten während der sprechstundenfreien Zeiten. In diesem Bereich hat es in jüngster Zeit einige einschneidende Veränderungen gegeben. So ist insbesondere die Notfallpraxis in Adelsheim ersatzlos geschlossen worden. Patienten aus dem Mittelbereich Buchen, die den Bereitschaftsdienst der KV in Anspruch nehmen wollen, können sich am Wochenende (von Samstag, 8 Uhr, bis Montag, 7 Uhr) und an Feiertagen (von 8 Uhr morgens bis zum Folgetag 7 Uhr) deshalb jetzt an die KV-Notfallpraxis in Buchen (Dr.-Konrad-Adenauer-Straße 37 c) wenden. Eine Anmeldung unter 06281/19292 ist möglich, aber nicht erforderlich. In begründeten Fällen kann der diensthabende Arzt auch einen Hausbesuch vornehmen. In den sprechstundenfreien Abend- und Nachtstunden werktags (mittwochs ab 13 Uhr, an den anderen Werktagen ab 19 Uhr) ist hingegen die KV-Notfallpraxis in Mosbach (Sulzbacher Straße 17) für das gesamte Kreisgebiet zuständig.

Vom KV-Notdienst völlig unabhängig steht die Notaufnahme der Neckar-Odenwald-Kliniken den Patienten nach wie vor und uneingeschränkt an 365 Tagen und Nächten im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. An die Notaufnahme können sich insbesondere solche Patienten wenden, die beispielsweise einen Unfall erlitten haben und sich in einem echten Notfall befinden, aber noch mobil sind.

Ergänzt werden diese beiden Dienste durch den rund um die Uhr mit Notärzten besetzten Rettungsdienst, der unter der bundeseinheitlichen Notrufnummer 112 über die Integrierte Leitstelle in Mosbach alarmiert werden kann und der im gesamten Kreisgebiet tätig wird bei lebensbedrohlichen Notfällen zu Hause, am Arbeitsplatz, beim Sport oder im Straßenverkehr – wie bei einem Schlaganfall, einem Herzinfarkt oder einem Unfall – wenn also der Verletzte oder Kranke sofortige Hilfe benötigt und nicht selbst ins Krankenhaus kommen kann.