Die Weinheimer Stadtbücherei empfiehlt: Krimis für den Monat Februar

Hochspannung in der Bibliothek

Ohne Krimi muss die Mimi nicht ins Bett – jedenfalls nicht in Weinheim mit seiner rührigen Stadtbibliothek. Die Bücherei in der Luisenstraße gibt wieder Lesetipps. Diesmal sind es spannende Krimis für den Februar.

Denn ein spannender Krimi, eine Kuscheldecke und ein Sofa  – das genügt dem Krimi-Fan, um in der nasskalten Jahreszeit ein paar wunderbare Stunden zu verbringen. Die anregende Lektüre gibt es in der Stadtbibliothek. Ob konventionell auf Papier oder modern auf dem E-Book-Reader – für jeden Geschmack findet sich etwas.

Zum Beispiel Regionalkrimis, wie Alexander Emmerichs: Wut im Quadrat. Der in Mannheim und Paris lebende Autor liefert ein überzeugendes Debüt ab: Zwei  Kommissare mit Ecken und Kanten, die wunderbar in die unprätentiöse Stadt Mannheim passen, jede Menge Lokalkolorit und ein ausgesprochen spannender Plot garantieren pures Lesevergnügen.

Veronika Aydin/Kerstin Klamroth: Schulsachen. Die Autorinnen Aydin, Lehrerin, und Klamroth, Journalistin, schreiben humorvoll und flott. Eine originelle Heldin, die gut getroffene Kleinstadtidylle Hofheim im Taunus und ein aktuelles Thema sorgen für ein paar kurzweilige Schmökerstunden.

Oder Hochspannungskrimis wie Elisabeth Herrmanns: Zeugin der Toten. Judith Kepler arbeitet als „Cleanerin“, das heißt, sie macht aus Tatorten wieder bewohnbare Räume. In der Wohnung einer Ermordeten entdeckt sie Spuren, die in ihre eigene Vergangenheit deuten. Als sie ihnen nachgeht, gerät sie in Lebensgefahr. Die Autorin legt ein Mischung aus Politthriller und Krimi vor, gewohnt mitreißend geschrieben, wenngleich die Übergänge zwischen Rückblende und Fortgang der Geschichte manchmal etwas holprig geraten sind. Trotzdem sehr empfehlenswert.

Horst Eckert: Schwarzlicht. Der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens liegt tot in seinem Swimmingpool – war es Mord oder ein Unfall? Vor seinem Verschwinden hatte er noch in einem Spähskandal eine Ehrenwort-Erklärung abzugeben – und die Wahl in NRW steht kurz bevor. Wieder überzeugt Eckert mit einem brisanten, komplexen und packenden Thriller, der die politische Szene in Deutschland sehr realistisch widerspiegelt.

Dann sind da noch die „Cozy-Krimis“  (auch Häkelkrimis genannt), wie Auerbach & Keller : Ins Gras gebissen

Der vierte Krimi des Autorenduos führt Amateurdetektivin Pippa Bolle in die idyllische Altmark. Wie zuvor in England und Südfrankreich  wird sie auch hier den Mörder entlarven und den Fall aufklären. Bevölkert mit sympathischem und skurrilem  Personal und zahlreichen Verdächtigen, sorgen viele falsche Spuren und private Verwicklungen für Abwechslung und einen gemütlichen, aber trotzdem spannenden und sehr unterhaltsamen Krimi.

M.C. Beaton: Agatha Raisin und der tote Richter. Der mit Humor und Ironie geschriebene Krimi spielt in den Cotswolds – dem Stammland der Inspector-Barnaby-Reihe. Und an diese Zielgruppe richtet sich auch der vorliegende Fall, in dem eine ehemalige Londonerin sich einen Traum erfüllt, ein Cottage auf dem Dorf erwirbt und prompt in die ganz eigene Dorfwelt hineingezogen wird – samt der obligatorischen  Leiche und der exzentrischen Landbevölkerung.

Dann gibt es noch die „Mystery-Krimis“ wie Fred Vargas „Die Nacht des Zorns“. Wer es ungewöhnlich, surrealistisch und literarisch anspruchsvoll mag, ist hier bestens aufgehoben. Die Phantasie der Autorin scheint unerschöpflich, wobei sie das Universum ihrer fiktiven Welt konsequent immer weiter ausbaut – Kenntnis der Vorgängertitel ist aber nicht erforderlich. Und spannend und verwoben ist der Plot außerdem.

Ben Aaronovitch: Die Flüsse von London. Eine klassische Krimigeschichte mit überraschenden Wendungen wird durch fantastische, mystische und magische Elemente bereichert. Der Brite Aaronovitch liefert mit seinem ersten Roman – drei  weitere sind schon erschienen – einen literarischen Leckerbissen ab, kurzweilig, mit britischem Humor und absolut originell.

Die Meinung der Bibliotheksmitarbeiterinnen ist übrigens: Keine Zeit braucht man auf den neuen Roman von Elizabeth George zu verwenden: nur uneingeschränkte George-Fans werden Spaß an diesem langwierigen und mäßig spannenden Roman haben.

Wer immer noch nicht genug hat: Auf Krimi-Couch.de stöbern und einen Leserwunsch abgeben in der Stadtbibliothek Weinheim – geöffnet rund um die Uhr für die Onleihe; zum Besuch geöffnet von Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 10 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr.