Eisregen in Slowenien: THW stellt Notstrom bereit

Nach heftigen Schneefällen und Eisregen ist in mehr als 80.000 Haushalten im Nordwesten Sloweniens der Strom ausgefallen. Als erstes internationales Team trafen neun THW-Einsatzkräfte am frühen Morgen mit drei Notstromaggregaten in der Stadt Logatec ein.

Am vergangenen Wochenende hatten schwere Schnee- und Eisregenfälle im nordwestlichen Slo-wenien und Teilen Österreichs verheerende Schäden verursacht. Zahlreiche Straßen in Slowenien mussten wegen der Schneemassen und mehreren Erdrutschen gesperrt werden. Zahlreiche Strom-leitungen wurden zerstört. Rund 200.000 Menschen sind in der Region Notranjska von der Elektro-versorgung abgeschnitten.

Die slowenische Regierung richtete am gestrigen Sonntag ein Hilfeersuchen an das Europäische Krisenreaktionszentrum (ERCC) in Brüssel. Demnach benötigt das Land 100 leistungsstarke Strom-generatoren von seinen Nachbarstaaten. Über das sogenannte Katastrophenschutzverfahren der Union werden die europäischen Hilfeleistungen gebündelt: Das ERCC erfasst sämtliche Gefahren-lagen und Aufrufe der Mitgliedsstaaten und leitet sie an Deutschland und die anderen europäischen Partner weiter.

Zwischen Deutschland und Slowenien existieren seit Jahren enge Beziehungen im Katastrophen-schutz. 2011 war das THW zuletzt in Slowenien aktiv. In Logatec beteiligte es sich an einer Erdbe-ben-Großübung, an der zehn Länder teilnahmen. Im März 2013 besuchte THW-Vizepräsident Gerd Friedsam das Partnerland. Dort wurde das THW von Staatspräsident Borut Pahor für die gute Zu-sammenarbeit im Zivilschutz ausgezeichnet.

Das Technische Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Enga-gement der bundesweit rund 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfah-rungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.