Die städtische Kindertagesstätte Goetheplatz ist Schwerpunktkita für Sprache und Integration. Diese städtische Einrichtung erhält nun eine besondere Funktion: Sie fungiert ab Januar 2014 als erste Kita der Stadt Mainz (und eine von zehn in Rheinland-Pfalz von 2014 bis 2016 überhaupt; von 2008 bis 2010 und von 2011 bis 2013 gab es bereits jeweils zehn Konsultationskitas) für drei Jahre als Konsultationskita für das Land Rheinland-Pfalz mit dem Schwerpunkt ‚Sprachbildung im Alltag der Kindertagesstätte‘ und ist somit Beispiel und Vorbild für andere Kitas.
Heute bot die Kita im Rahmen eines Pressetermins die Möglichkeit, sich über erste Arbeitsschritte ihrer Arbeit als Konsultationskita in Rheinland-Pfalz zu informieren. „Die Auswahl der Kita Goetheplatz als Konsultationskita ist eine besondere Auszeichnung, denn sie verfolgt seit langem einen pädagogischen Ansatz mit großem Qualitätsanspruch“, stellt Sozialdezernent Kurt Merkator fest: „Diese wie auch zahlreiche weiter städtische Kitas beweisen, dass wir in Mainz die qualitative Weiterentwicklung ebenso im Blick haben wie den quantitativen Ausbau.“
Das Lernen von der Praxis für die Praxis ist ein sehr bewährtes Model. Nina Schneider, Leiterin der Kita Goetheplatz erläutert: „So haben einzelne pädagogische Fachkräfte, ganze Teams, Erzieherfachschulklassen, Fachhochschulen, Lehrer u.a. am pädagogischen Schwerpunkt Interessierte die Möglichkeit, sich mit dem Sprachkonzept der Kindertagesstätte fachlich vor Ort auseinander zu setzen.“ Das alltagsintegrierte Sprachkonzept hat das Kita-Team mit fachlicher Begleitung entwickelt und umgesetzt.
Zurzeit wird das Sprachkonzept aus aktuellem Anlass überarbeitet. So hat die Kindertagesstätte seit Oktober diesen Jahres 18 Plätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren eröffnet. Das bestehende Sprachkonzept zur Förderung der frühen Mehrsprachigkeit und zur Sprachbildung in deutscher Sprache wird gerade der neuen Situation der Kindertagesstätte angepasst. Das mehrsprachige Team der Kindertagesstätte begleitet 105 Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt mit zurzeit etwa 30 unterschiedlichen Sprachen. Dabei wird die Sprachentwicklung des einzelnen Kindes beobachtet, dokumentiert und sowohl in der alltäglichen Kommunikation als auch in gezielten Situationen intensiv gefördert. Diese Sprachbegleitung wird ganzheitlich im Gesamtkonzept der
Kindertagesstätte integriert und wirkt dadurch nachhaltig in der Gesamtentwicklung der Kinder. Die Kinder setzen sich mit der Wirksamkeit von Worten, Mimik, Gestik und den vielfältigen Formen in der Kommunikation in unterschiedlichen Situationen und Sprachen auseinander.
Das Land Rheinland-Pfalz fördert jede Konsultationskita jährlich mit 15.000 Euro. Die Kita Goetheplatz finanziert Material für die Arbeit als Konsultationskita (Moderationskoffer u.a.), vor allem aber zehn Stunden pädagogische Arbeit, um damit die Zeit aufzufangen, die das Kita-Team in Konsultationsarbeit steckt. Nina Schneider: „Unsere eigene pädagogische Arbeit mit den Kindern in der Kita soll ja schließlich nicht leiden.“