Stadtwerke Weinheim nehmen Gaskessel im Neubaugebiet Lützelsachsen Ebene in Betrieb – für Spitzenlast und als Reserve

Heizzentrale: bereit zum Einspringen

Auch wenn es in diesem Winter sehr kalt werden sollte: Im Neubaugebiet Lützelsachsen Ebene ist die Wärmeversorgung aus der Leitung sicher.

Sollten nämlich bei extrem tiefen Temperaturen die Wärmemengen des Blockheizkraftwerks Großhans einmal nicht aus-reichen, springt ein Spitzenkessel der neuen Heizzentrale ein: Der Neubau der Stadtwerke Weinheim ist fast fertig und der erste von insgesamt zwei gasbetriebenen Niedertemperaturkesseln  in Betrieb. „Der Probebetrieb im November verlief erfolgreich, alles funktioniert“, sagte Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim.

Öko-Wärme schon für 67 Gebäude

„Versorgungssicherheit hatte schon bei der Planung des umweltscho-nenden Wärmekonzepts oberste Priorität“, betonte er und ergänzte:  „Den überwiegenden Teil der Wärme liefert das Blockheizkraftwerk des Landwirts Axel Großhans, das mit selbst erzeugtem Biogas betrieben wird. Sollte dies einmal ausfallen oder der Bedarf sehr hoch sein, springen unsere Ersatzkessel ein.“ 35 Gebäude im Neubaugebiet sind bereits an das Wärmenetz angeschlossen; insgesamt haben sich in Lützelsachsen Ebene bisher 67 Hauseigentümer für Öko-Wärme aus dem Netz der Stadtwerke Weinheim entschieden. „Damit erfüllen die Hausbesitzer auf eine sehr komfortable Weise die Vorgaben des Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz; in Baden-Württemberg müssen bei Neubauten mindestens 30 Prozent der Wärme aus regenerativen Energiequellen stammen“, betonte Peter Krämer. Zudem hätten sie sich für eine preisgünstige und platzsparende Beheizung entschieden, meinte er. Das Wärmenetz ist rund um die Uhr überwacht: Es wird von der Leitstelle der Stadtwerke Weinheim aus gesteuert.

Stadtwerke setzen auf Klimaschutz und flexiblen Ausbau

In den letzten Novembertagen haben die Stadtwerke Weinheim an der Heizzentrale noch zwei weitere Kamine errichtet, am 18. Dezember wird der zweite Kessel angeliefert und installiert. Dessen Kapazität werde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt gebraucht, wenn mehr Gebäude an das Wärmenetz angeschlossen seien, erläuterte Peter Krämer, der auf das Umweltbewusstsein der Bauherren vertraut. Die Heizzentrale wird im Endausbau zwei gasbetriebene Niedertemperaturkessel beherbergen mit einer Gesamtleistung von 3.000  Kilowattstunden. Sie kann bei Bedarf um ein Blockheizkraftwerk erweitert werden. Eine Fotovoltaikanlage, die auf dem Pultdach der Heizzentrale installiert ist, deckt 20 Prozent des Strombedarfs der Heizzentrale und versorgt zum Beispiel Pumpen, Lüftungsanlagen und Kessel; die Wasseraufbereitung im Wärmekreislauf arbeitet mit einem Osmose-Umkehrverfahren. „Wir achten durchgängig auf Klimaschutz und eine hohe Energieeffizienz“, meinte Peter Krämer dazu, „denn der drohende Klimawandel ist eine große Herausforderung der Menschheit. Sie geht alle an.“