Bündelung von Maßnahmen für eine zukunftsfähige Stadthalle – Aufsichtsrat der KMK informierte sich über Sachstand

Der für den Betrieb der Stadthalle zuständigen Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK) ist es in den vergangenen Jahren gelungen, zahlreiche Veranstaltungen mit internationaler Strahlkraft nach Karlsruhe zu akquirieren. Um auf Dauer attraktiver Veranstaltungsort zu sein, hatten der Aufsichts- und Gemeinderat daher bereits vor rund einem Jahr ein Modernisierungskonzept beschlossen. Im Zuge der Umsetzungsplanung hat die umfassende Bestandsaufnahme nun Mängel ergeben, die eine ergänzende technische Überarbeitung erfordern. Hierüber informierte die Stadtverwaltung am Mittwoch, 4. Dezember, im Aufsichtsrat der KMK.

Aktuelle Vorgaben für Versammlungsstätten bedingen eine zeitnahe Anpassung des Brandschutzkonzeptes. Hierzu wird nach erster Einschätzung der Verwaltung und eines hinzugezogenen Gutachters ein Bündel aus organisatorischen, technischen und baulichen Maßnahmen erforderlich sein. Überprüft werden müssen unter anderem die Leitungsführung von Lüftungsanlagen und Elektroinstallationen, aber auch die Fluchtwegsituation aus Sälen und Seminarräumen unter heutigen Nutzungsbedingungen sowie die Entrauchung der Säle und Foyerflächen.

Betroffen von den sich hieraus ergebenden Nutzungseinschränkungen sind vor allem Großkongresse, die die Stadthalle mit ihren Sälen, Seminarräumen und Foyers stark auslasten. Die Veranstaltungen müssen, bis die technischen und baulichen Anpassungen vorgenommen werden können, mit organisatorischen Maßnahmen einzeln den Bedingungen angepasst werden. Ziel aller Beteiligten ist, zu gewährleisten, dass die Stadthalle während der Planungs- und Umbauphasen für die geplanten Veranstaltungen weitestgehend bespielbar bleibt.

Alle Aspekte zu einem Zukunftsprojekt zusammenfassen

Zusätzlich zu den Fragen des Brandschutzes waren parallel zur Gestaltungsplanung Gutachten über den Zustand der Technik und des Energieverbrauchs eingeholt und zukunftsweisende Potenziale für die Stadthalle ermittelt worden. Als ein Beispiel ist die Kältererzeugung in der Stadthalle zu nennen, die sich durch ihren hohen Stromverbrauch als Kostentreiber erwiesen hat.

Das im letzten Jahr vorgestellte Modernisierungskonzept setzt vor allem darauf, die Stadthalle zur multifunktionalen Projektionsfläche für die Veranstalter zu machen. Vorgesehen sind neue Oberflächen, ein akzentuierendes Beleuchtungssystem bei einem hellen homogenen Farbsystem sowie modulare Ausstellungs- und Ausrüstungselemente und bespielbare LED-Flächen im Eingangsbereich.

Alle mittlerweile zur Stadthalle vorliegenden Aspekte werden nun in einem Projekt bestehend aus den vier Säulen Technik, Energie, gestalterische Modernisierung sowie Sicherheit und Brandschutz zusammengeführt: Eine erste Bauphase für die Modernisierung war für den Sommer 2014 vorgesehen, nun haben die Brandschutzmaßnahmen erste Priorität. Die Aufsichtsratsmitglieder sowie die Aufsichtsratsvorsitzende, Erste Bürgermeisterin Margret Mergen, befassten sich auch mit der Frage, wie sichergestellt werden, dass Ästhetik und Funktionalität der Stadthalle für das Kongressgeschäft durch die Brandschutzmaßnahmen baulicher und technischer Art nicht beeinträchtigt werden.

„Eine komplexe Infrastruktur wie die Stadthalle erfordert ein besonders stringentes und vor dem Hintergrund der vielen unterschiedlichen Veranstaltungskonzepte maßgeschneidertes Konzept. Nun liegen alle Vorgaben für das weitere Vorgehen vor, so dass der konkreten Umsetzungsplanung nichts mehr im Wege steht“, so das Fazit der Aufsichtsratsvorsitzenden, Erste Bürgermeisterin Margret Mergen.

Die dazu notwendige vertiefende Umsetzungsplanung erfordert Zeit. Das gilt auch für den Teilaspekt Brandschutz. Denn die Besonderheit der Hallenarchitektur mit den von einem Foyer umrundeten Veranstaltungsräumen lässt einen Brandschutz „von der Stange“ nicht zu. So bedingen die Anordnung von Veranstaltungssälen, Konferenz- und Seminarräumen zu den drei Foyers spezielle Sicherheits- und Fluchtwege-Konzepte. Zusammen mit einem ausgewiesenen Brandschutzgutachter sowie einem Planungsbüro wird das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) für die Stadt als Eigentümerin der Halle nun in den nächsten Wochen ein auf die Architektur zugeschnittenes Brandschutzkonzept entwickeln. Dessen Maßnahmen sollen mit den übrigen technischen Maßnahmen des Gesamtprojekts verzahnt werden.

Kongressstandort Karlsruhe profitiert von Bündelung der Maßnahmen

KMK-Aufsichtsrat und Stadtverwaltung waren sich gestern einig, dass die auf den Weg gebrachten Zukunftsüberlegungen sich letztlich für das zentrale Gebäude des innerstädtischen Kongress- und Ausstellungszentrums auszahlen werden. Zwar sei nicht auszuschließen, dass die Bündelung aller Maßnahmen mit dem damit einhergehenden höheren technische Aufwand trotz straffer Vorbereitung durch alle beteiligten Fachstellen Auswirkungen auf die Zeitachse für die Umgestaltung der Stadthalle haben wird. Die Stärkung des Kongressstandorts Karlsruhe und die Bedeutung der Stadthalle für das Kongressgeschäft lohnen jedoch diese zukunftsgerichtete Investition.