Feuerwehrmann verstirbt bei Feuerwehreinsatz

Notarzt kam erst nach 26 Minuten

Feuerwehrfahrzeuge (Symbolfoto)

Am 21.November 2013 wurde gegen 06:20 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in Lambrecht ein Brand gemeldet. Ein Mann hatte versucht seinen Gasherd mit Holz zu befeuern, wobei ein Feuer ausbrach. Die alarmierte Feuerwehr löschte den Brand. Nach Polizeiinformation entstand ein leichter Schaden in noch unbekannter Höhe, das Gebäude selbst blieb unbeschädigt. Der Mann wurde wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert.

Bei dem Brandeinsatz wurden die Feuerwehren aus Lambrecht, Neidenfels, Frankeneck und Lindenberg alarmiert. Ein Feuerwehrmann ist auf dem Weg zum Feuerwehrgerätehaus gestürzt. Nach Angaben der Polizei ist zur Zeit nicht klar, was der Auslöser des Sturzes war.

Alarmiert wurde der Notarzt aus Neustadt und ein Rettungswagen aus Neustadt, da der Lambrechter Rettungswagen im Einsatz war. Der Notarzt aus Neustadt, der sich unseren Informationen zufolge in Haßloch befand, kam nach Abschluss des dortigen Einsatzes zur Unglücksstelle. Die Polizei bestätigte, dass der Rettungswagen nach 21 Minuten und der Notarzt nach 26 Minuten bei dem Feuerwehrmann ankam. Der Feuerwehrmann konnte nicht mehr reanimiert werden und ist verstorben. 

Während der Notarzt aus Neustadt im Lambrechter Tal im Einsatz war, kam es zu einem weiteren Notfall in Haßloch, wohin der Notarzt aus Mutterstadt entsendet wurde.

Bereits am 4. November 2013 kam es auf der Landstrasse L499 zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem eine Patientin unter starken Schmerzen auf einen Notarzt warten musste. Das Notarzteinsatzfahrzeug kam erst nach 80 (!) Minuten.

Politik auf Kosten der Patienten und Rettungsdienstmitarbeiter

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz hat zum 1. Juli 2013 die Zuständigkeit zum Mitbetreiben des Notarztdienstes in der Verbandsgemeinde Lambrecht abgegeben, ohne sich um eine Nachfolge zu kümmern. Damit fiel die Verantwortung wieder auf die zuständige Stelle, die Rettungsdienstbehörde, welche bei der Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis angesiedelt ist. Dort hatten die Verantwortlichen lange gezögert. Erst auf Druck durch Medien und Öffentlichkeit kam es zu Gesprächen zwischen den Kostenträgern und den am Rettungsdienst beteiligten Organisationen. Ein Verhandlungsergebnis ist derzeit noch nicht absehbar. Dies belastet die Menschen und die Rettungsdienstmitarbeiter.