Nisthilfen für Mehlschwalben und Mauersegler

Hausbesitzerin Anna Trautwein vor einem der angebrachten Mauerseglerkästen

Um Mehlschwalbe und Spatz steht es nicht gut: Beide sind nur noch an rund 5 Prozent der Häuser in Marienborn und Bretzenheim zu finden. Dies ergab die Gebäudebrüterzählung des Umweltamtes, welche somit den bereits für andere Stadtteile ermittelten Negativtrend bestätigt.

Dabei waren gerade die alten Ortskerne einmal die Schwerpunkte dieser Vögel. Ursachen für den massiven Rückgang sind z. B. das vollständige Versperren der Häuser gegen Tauben, bei dem doch Einflugmöglichkeiten für kleinere Vögel belassen werden sollten, v. a. aber  unbedachte Gebäudesanierungen.

Vorbildlich gehandelt hat nun Familie Trautwein aus Mombach. An ihrem Haus nisteten Mehlschwalben und Mauersegler. Bereits bei der Sanierungsplanung haben die Trautweins die Niststätten gezählt und die darin wohnenden Vogelarten im Frühsommer ermittelt. Bei der Sanierung wurden die Nester dann in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt entweder erhalten oder durch künstliche Nisthilfen ersetzt. Anna Trautwein erklärt: „Für uns war es selbstverständlich, die Tiere zu schützen. Sie leben schon länger im Haus als wir selbst, sind spannend zu beobachten und sorgen für eine schnakenfreie Umgebung“.

Vom Boden aus sind die im Dachbereich angebrachten und mit atmungsaktiver Fassadenfarbe gestrichenen Nisthilfen kaum zu sehen. Dies würde Familie Trautwein aber auch nicht stören: „Wir sind stolz, an unserem Haus noch Vögel zu haben, die immer seltener werden!“. Insgesamt wurden vier Mauerseglerkästen und sieben Schwalbennester angebracht. Mehr als gesetzlich vorgeschrieben war. Die Mauerseglerkästen sind wartungsfrei und verursachen keinen Schmutz. Für die Schwalben wurde ein Kotbrett angebracht.

Für andere Gebäudetypen gibt es bereits Nisthilfen, die direkt in die Wärmedämmung eingebaut werden können. Sehr gut geeignet sind auch handwerkliche Lösungen wie das Anbringen von Einflugöffnungen am Traufkasten. Umweltdezernentin Katrin Eder bedankt sich bei allen Bürgern und auch Handwerkern, die hiervon Gebrauch machen „Wenn alle mithelfen, kann es gelingen, die Bestände zu schützen.“

Gebäudebrüter und ihre Niststätten sind ganzjährig geschützt. Vor einer Haussanierung ist Kontakt mit dem Umweltamt aufzunehmen, das gerne berät.
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