Länder-Kooperation bei Beschaffung von Löschbooten

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung haben die rheinland-pfälzische Innenstaatssekretärin Heike Raab, der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Claus Kaminski, den Startschuss zur Beschaffung von vier Hilfeleistungslöschbooten gegeben.

Der Prototyp für die Boote, die in Gernsheim stationierte „Hecht“, wurde bereits 2011 in Dienst gestellt und von den hessischen Behörden zwei Jahre lang intensiv getestet. Die Erfahrungen mit der „Hecht“ sind in die nun vereinbarte Beschaffung von vier Schwestermodellen eingeflossen. Zwei der neuen Boote werden vom Land Rheinland-Pfalz als Ersatz für die mehr als 50 Jahre alten Feuerwehrmehrzweckfähren entlang des Rheins stationiert.

Derzeit sind von der französisch/rheinland-pfälzischen Grenze beginnend auf dem Rhein vier Feuerwehrmehrzweckfähren in Germersheim, Bingen, St. Goarshausen und Remagen/Kripp und zwei interkommunal betriebene Feuerlöschboote in Ludwigshafen/Mannheim, die vor kurzem in Dienst gestellte „Metropolregion Rhein-Neckar“ und in Mainz/Wiesbaden sowie ein Feuerlöschboot des Landes in Koblenz stationiert.

Die vier Feuerwehrmehrzweckfähren sind ehemalige Flussfähren der Bundeswehr (Typ „Mannheim“). Diese Fähren gingen in den 90er-Jahren in den Landesbesitz über und wurden, den neuen Aufgaben entsprechend, nachgerüstet.

Ein Boot wird durch die Stadt Hanau beschafft und vom Land Hessen finanziell gefördert. Am Stationierungsort des vierten Hilfeleistungslöschboots kooperieren die Städte Germersheim und Karlsruhe länderübergreifend: Die beiden bisherigen Löschbootstandorte werden zusammengelegt, das neue gemeinsame Hilfeleistungslöschboot wird in Karlsruhe stationiert und durch die dortige Berufsfeuerwehr betrieben. Die Beschaffungskosten teilen sich die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie die Stadt Karlsruhe.

Die Hilfeleistungslöschboote sind konzipiert für die Menschenrettung, Brandbekämpfung und für Hilfeleistungseinsätze auf und an Gewässern. Sie verfügen unter anderem zur Erfüllung dieser Aufgaben über eine umfangreiche feuerwehrtechnische Ausrüstung ähnlich eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges, einen Hydraulikkran, eine Bergeplattform, eine Bugklappe sowie leistungsstarke Löschtechnik mit zwei Schaum- und Wasserwerfern und fest eingebaute Schaummitteltanks. Angetrieben werden die Löschboote von einer Doppel-Motorenanlage und zwei Wasserstrahlantrieben.

Die Beschaffung erfolgt auf Grundlage einer im August 2009 von den Innenministern der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz unterzeichneten Verwaltungsvereinbarung, die die gegenseitige Hilfeleistung sowie die Vorhaltung von Hilfeleistungslöschbooten zur Sicherstellung der Gefahrenabwehr auf dem Rhein regelt.