Friedensdekade: Oberkirchenrat Michael Gärtner fordert Solidarität mit Menschen am Rande

Solidarität mit den Flüchtlingen aus den weltweiten Krisengebieten forderte der pfälzische Oberkirchenrat Michael Gärtner anlässlich der Eröffnung der Ökumenischen Friedensdekade am Sonntag in der Neustadter Stiftskirche. Das Motto der vor über dreißig Jahren bundesweit ins Leben gerufenen Dekade ist in diesem Jahr „solidarisch?“.

Das Bemühen um den Frieden, das Gebet für diejenigen, die in Unfrieden lebten, müsse einen festen Platz im Kirchenjahr haben, sagte der u.a. für Friedens- und Umweltarbeit bei der pfälzischen Landeskirche zuständige Oberkirchenrat. Die Gesellschaft müsse sich die Frage stellen, wie solidarisch sie sei, wenn es um die Voraussetzungen von Frieden, um Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung gehe. Die Friedensdekade sei eine Zeit der unbequemen Fragen an uns selbst, der Buße und der Umkehr, so Gärtner. „Wie sehr bemühen wir uns, Frieden zu schaffen ohne Waffen? Wie solidarisch sind mit denen, die in dem vom Kapital dominierten Weltwirtschaftssystem an den Rand gedrängt werden?“

Domkapitular Franz Vogelgesang vom Bistum Speyer führte in seiner Predigt aus, dass es darauf ankomme, zuerst zu fragen, wo der Friede entspringt. Der Friede, so Vogelgesang, sei die Frucht eines langen Weges, der in der Stille des Herzens eines Menschen beginne, der sich vor Gott stelle. „Die Frucht der Stille ist das Gebet, die Frucht des Gebetes ist der Glaube, die Frucht des Glaubens ist die Liebe, die Frucht der Liebe ist das Dienen – und die Frucht des Dienens ist der Friede“, zitierte Vorgelgesang ein Wort von Mutter Teresa, die sich mit den Ärmsten der Armen solidarisiert habe. Solidarisch zu sein sei die Haltung, die aus der Liebe entspringe und zum Dienst führe.

Im Mittelpunkt der Ökumenischen Friedensdekade, die vom 10. bis 20. November deutschlandweit zum Nachdenken, Beten und Handeln für den Frieden einlädt, steht in diesem Jahr die Frage, was Solidarität und Nächstenliebe heute von Christen verlangen. Zur Gestaltung der Dekade bietet die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der pfälzischen Landeskirche eine Reihe von Materialien an. Neben einer Handreichung für Kirchengemeinden sind Verteilblätter mit täglichen Andachten zur Friedensdekade und die EKD-Arbeitshilfe zum Bittgottesdienst für den Frieden in der Welt erhältlich. Die Materialien können kostenlos abgerufen werden unter Telefon 06232/67150 oder E-Mail info@frieden-umwelt-pfalz.de.

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