Seit 100 Jahren eigenständige Radiologie und Strahlenmedizin in Mannheim

Röntgens "X-Strahlen" veränderten auch das Klinikum

Am heutigen Freitag (8. November), jährt sich zum 118. Mal der Tag, an dem Wilhelm Conrad Röntgen ein bahnbrechendes Experiment gelang: Er entdeckte 1895 die später nach ihm benannten Röntgenstrahlen.

Rasch hielt diese Technologie Einzug in die Medizin, erlaubte sie doch erstmals einen nichtinvasiven Einblick in das Innere des Menschen. In Mannheim dauerte es gerade einmal achtzehn Jahre, bis infolge dieser Entdeckung in den Städtischen Krankenanstalten eine eigene Abteilung als Röntgenabteilung / Strahleninstitut gegründet wurde – nämlich 1913, also vor genau 100 Jahren.

An der heutigen Universitätsmedizin Mannheim (UMM) lässt sich diese Gründungsphase mangels entsprechender Dokumente heute nicht mehr nachvollziehen. Immerhin findet sich in einer Publikation der Universität Heidelberg aus dem Jahr 1980 eben jener Hinweis, dass diese Abteilung im Oktober 1913 zunächst innerhalb der Chirurgischen Abteilung errichtet und später aus ihr herausgelöst wurde.

Diesem spärlichen Hinweis zufolge wurden die zunächst als "X-Strahlen" bezeichneten hochfrequenten Strahlen auch in Mannheim nicht nur zur Durchleuchtung von Patienten im Rahmen der Diagnostik eingesetzt wurden, sondern recht bald wohl zunehmend in der Therapie, beispielsweise bei der Behandlung von Krebserkrankungen.

Am Mannheimer Universitätsklinikum gibt es inzwischen drei klinische Einrichtungen, deren Arbeit maßgeblich auf der Conrad Röntgens Entdeckung beruht. Zum einen das Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin unter Leitung von Professor Dr. med. Stefan Schönberg. Zum anderen die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie unter Leitung von Professor Dr. med. Frederik Wenz.  Außerdem die Neuroradiologische Abteilung unter Leitung von Professor Dr. med. Christoph Groden.

Hinzunehmen muss man eigentlich auch noch die MTA-Schule Radiologie des Klinikums mit 60 Ausbildungsplätzen, in der junge Menschen zu medizinisch-technischen Assistenten auf diesem Fachgebiet ausgebildet werden.

Die breite Palette belegt eindrucksvoll, welchen Stellenwert sich die Röntgentechnologie mit ihren vielen Facetten bis heute erobert hat. Durch Fortschritte in der Medizintechnik lassen sich Diagnostik und Therapie dabei heute immer nahtloser miteinander verbinden.