IBAG-Gelände: Sanierungsarbeiten haben begonnen

Offizieller Spatenstich zur Sanierung des ehemaligen IBAG-Geländes. Im Hintergrund die denkmalgeschützte Maschinenhalle.

Auf dem ehemaligen IBAG-Gelände haben gestern die ersten Abbruch- und Sanierungsarbeiten begonnen. Den offiziellen Spatenstich dazu machte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler gemeinsam mit den neuen Eigentümern Rainer Deubel und Martin Bender (Geschäftsführer der Speyerbach Carré GbR) sowie Architekt Felix Feldmann.

„Ich freue mich, dass es nun los geht und wünsche Ihnen viel Erfolg“, sagte Löffler während einer kleinen Ansprache. Dieses Projekt sei kein leichtes Unterfangen. „Es gab im Laufe der Zeit viele Gespräche und viele Pläne. Auf dem Gelände befinden sich Tanks, Altlasten, alte Gebäude und eine denkmalgeschützte Halle. Dadurch ist es viel schwieriger, hier zu agieren als auf der grünen Wiese.“

Deubel lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt, die immer ein offenes Ohr habe. „Herr Löffler hat gefördert, aber auch gefordert.“ Sein Dank gelte darüber hinaus dem Stadtrat für das entgegengebrachte Vertrauen. „Hier können wir Innenstadtentwicklung betreiben, die so nicht oft möglich ist“, freut sich Deubel auf die Aufgaben.

In einem ersten Schritt werden nun alle Gebäude, bis auf die denkmalgeschützte, ehemalige Maschinenhalle, abgerissen. Parallel erfolgt die Grundstückssanierung. Danach starten die ersten Hochbaumaßnahmen. Geplant sind ein Lebensmittel- und ein Drogeriemarkt. Investieren will die Speyerbach Carré GbR in diesen ersten Abschnitt rund 6,5 Millionen Euro.

Nördlich der Halle sollen später Reihen- und Doppelhäuser entstehen. Wie die seit 2001 geschützte Halle genutzt werden soll, ist noch offen.

Historie und ergänzende Infos:
  • Das Roßlaufgelände war jahrzehntelang Industriestandort mit Bahnanschluss im Osten Neustadts; IMBEG = Betonfertigteile, IBAG = Bau-Maschinenbau
  • 1984 bzw. 1997 (IBAG): Konkurs der beiden Großunternehmen 
  • Das rund sechs Hektar große Gelände lag danach über 15 Jahre brach, Hintergrund: schwierige Weitervermarktung wegen Altlasten, abgewirtschafteter Bausubstanz und fehlender gewerblicher Ausdehnungsmöglichkeiten
  • 2001 förmliche Unterschutzstellung der Maschinenhalle als Kulturdenkmal (Fabrikgebäude der Firma Wayss & Freytag AG, Neustadt an der Haardt), errichtet 1910/11
  • Ab 2005/06 erarbeitete die Stadt Konzepte für eine Weitervermarktung des Geländes im Kontext des Fördergebiets „Soziale Stadt Neustadt-Branchweiler“
  • Laut Bebauungsplan Sondergebiet zur Nahversorgung, maximal 1.650 qm Lebensmittel und maximal 600 qm Drogeriewaren
  • Gebietszufahrt wird verbreitert, es entsteht eine öffentliche Straße in das Areal hinein, später wird auch der allgemeine Fuß- und Radverkehr nicht mehr auf die Roßlaufstraße angewiesen sein, sondern kann das Gebiet Richtung Haltestelle Böbig queren
  • Artenschutz wird Rechnung getragen durch Verlagerung von Mauereidechsen in einen Haardter Steinbruch und Errichtung von Fledermauskästen am Speyerbach
  • Abräumen der Brache soll Impuls für die Entwicklung eines lebendigen Wohn- und Mischgebietes mit direktem S-Bahn-Anschluss sein