Hilfe für in Not geratene Kriminalitätsopfer

Hilfsorganisation „Weisser Ring“ - 25-jähriges Jubiläum.

Mit einer beeindruckenden Feier beging die Außenstelle Kaiserslautern der Hilfsorganisation „Weisser Ring“ ihr 25-jähriges Jubiläum. Welche Wertschätzung man dem Verein, der sich ehrenamtlich um Kriminalitätsopfer und deren Angehörige kümmert, entgegenbringt, spiegelte sich in der hochkarätigen Gästeliste wider.

Volker Degen, stellv. Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, konnte im Deutschordensaal zusammen mit  Anton Müller, dem  Leiter der Kaiserslauterer Außenstelle des Vereins, u.a. Staatsminister Jochen Hartloff, den Beigeordneten der Stadt Kaiserslautern, Joachim Färber, Landrat Paul Junker, den Landesvorsitzenden des Weissen Rings, Karl-Heinz Weber sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete und Vertreter von Justiz und Kirche begrüßen. Degen erinnerte an die langjährige Verbindung der Kreissparkasse zum Weissen Ring.  Von Beginn an habe sein Haus „diesen Dienst an der guten Sache“ unterstützt.  

Worte des Dankes für die Opferschutzorganisation kamen auch von Staatsminister Hartloff. „Es ist gut, so der Minister, dass sich Menschen für Opfer engagieren, diese kommen leider oftmals unter die Räder.“ Wichtig sei es, dass man Betroffene mit dem Geschehenen nicht  allein lasse. Große Anerkennung für die Arbeit des Weissen Rings kam auch vom Beigeordneten Joachim Färber. Als  „Aktivposten für die Stadt“ bezeichnete er die ehrenamtliche Arbeit des Vereins. Über 800 Menschen in Stadt und Kreis in schwierigen Lebenssituationen hätten durch den Weissen Ring Hilfe erfahren.

Speziell auf die Verdienste Anton Müllers ging Landrat Paul Junker ein. „Toni Müller ist ein Menschenfreund, er trägt dazu bei, dass die Gesellschaft menschlicher wird“, lobte er den Leiter der Lauterer Ortsgruppe und dankte „für all das Gute, das Sie getan haben.“
Opferschutz, so der Landesvorsitzende des Weissen Rings, Heinz Weber, habe in den letzten Jahren auch bei der Justiz an Bedeutung gewonnen, mittlerweile gäbe es vier Traumaambulanzen im Land.

Müller selbst verschwieg nicht, dass die  Arbeit mit Kriminalitätsopfern unter die Haut gehe und ihn und sein Team oftmals vor große Herausforderung stelle. Neue Probleme kämen hinzu. So seien verstärkt Migranten ein Thema, er sehe diese Menschen als wichtige Gesprächspartner. Lob sprach Müller den zuständigen Ministerien sowie Polizei und Justiz aus. „Wir arbeiten gut zusammen und unsere Motivation ist ungebrochen.“

Heute habe er einen doppelten Grund zur Freude, sagte Müller. Einmal sei es das 25-jährige Vereinsjubiläum und zum anderen die Eröffnung der Ausstellung „Opfer“, eine Initiative gegen häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch von Frauen und Kindern.
Diese Wanderausstellung im Justizzentrum Kaiserslautern, so Landgerichtspräsident Harald Jenet, stelle Bilder der Opfer in den Mittelpunkt. Die Bilder seien allerdings keine leichte Kost, vielmehr sollten sie aufrütteln und das Schweigen brechen.

Von besonderer Klasse war die künstlerische Ausgestaltung des Festaktes. Mit Offenbachs Bacarole und Rossinis Katzenduett erfreuten u.a. Esther Mertel, Sopran; Franziska Orendi, Mezzosopran und  Oliver Imig, Klavier.

„Hauptsach gut gess“ lautete eine szenische Lesung  die von der Schauspielerin und Autorin Madeleine Giese, dem Schauspieler Rainer Furch und Albert Koch als musikalischem Begleiter auf der Mundharmonika vorgetragen wurde.