Am kommenden Samstag, 9. November, um 18 Uhr läuten die Glocken aller Viernheimer Kirchen zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor 75 Jahren. Zeitgleich findet in der Kulturscheune eine Gedenkveranstaltung statt.
75 Jahre nach der Reichspogromnacht will der DGB-Ortsverband Viernheim – unterstützt von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung, dem Ausländerbeirat und dem Jüdischen Religions- und Kulturverein SCHALOM – an die schrecklichen Geschehnisse erinnern und der Opfer gedenken. Zu dieser Gedenkveranstaltung sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.
Auch die jüdische Gemeinde Vierheim wurde Opfer des Pogroms. Auch in Viernheim wüteten die Nazischergen in dieser Nacht, brannten die Synagoge in der Hügelstraße nieder, verjagten die Familie des Rabbiners Heinrich Löw, plünderten Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbürger. Viele Juden flohen daraufhin, suchten Schutz im Ausland.
Willi Thomas (Deutscher Gewerkschaftsbund), Hans Winkler (Katholische Arbeitnehmerbewegung), Mykhaylo Kotlyarsky (Jüdischer Religions- und Kulturverein SCHALOM) und Dr. Ebenezer Obo Edusa-Eyison (Ausländerbeirat) würden sich über eine rege Beteiligung der Viernheimer Bevölkerung sehr freuen.
Musikalisch umrahmt wird das offizielle Gedenken in diesem Jahr von Kai Schneider mit Kompositionen von Sergej Rachmaninoff.