Notfallübung am Samstag, 26.10.13: Einrichtung und Betrieb einer „Notfallstation“ an der IGS Mainz-Bretzenheim

Bevölkerungsschutz erprobt Dekontaminierung von Menschen im Falle eines Kernanlagen-Unfalls / Interessierte können als Statisten gern aktiv an Übung teilnehmen / Dauer 45 Minuten

Am Samstag, 26.10.2013, führt der Bevölkerungsschutz der Stadt Mainz auf Weisung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD),  in der Zeit von 10.00 bis 15.00 Uhr, auf dem Gelände der Integrierten Gesamtschule Mainz-Bretzenheim (Hans-Böckler-Straße 2) eine Großübung durch.

An diesem Tag werden insgesamt rund 150 Einsatzkräfte
–    der Feuerwehr
–    des Arbeiter Samariter Bundes (ASB),
–    des Deutschen Roten Kreuzes (DRK),
–    der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG),
–    der Johanniter Unfall Hilfe (JUH),
–    des Malteser Hilfsdienstes (MHD),
–    der ökumenischen Notfallseelsorge und
–    des Technischen Hilfswerkes (THW)

mit Unterstützung von Ärzten der Universitätsmedizin Mainz eine sogenannte „Notfallstation“ einrichten und betreiben.
„Notfallstationen“ werden nach dem Auftreten eines Störfalls in einem Kernkraftwerk, bei dem Radioaktivität freigesetzt wurde, außerhalb des betroffenen Gebietes eingerichtet. Sie dienen den Personen, die in einem solchen Fall ihr Zuhause verlassen müssen, als zentrale Anlaufstelle.

Der für den Bevölkerungsschutz zuständige Dezernent Christopher Sitte erläutert: „In einer solchen Notfallstation werden die ,potentiell betroffenen Personen‘ zunächst auf eine eventuell vorhandene Kontamination überprüft, bei Bedarf dekontaminiert sowie mit behelfsmäßiger Bekleidung ausgestattet. Im nächsten Schritt findet eine Überprüfung der in den Körper aufgenommenen Strahlung statt, um einen Überblick über das Ausmaß der Kontamination zu bekommen. Eine solche Aufnahme kann sowohl durch das Einatmen radioaktiver Partikel als auch durch den Verzehr von belasteten Speisen und Getränken erfolgen.“ An diese Überprüfung schließe sich eine medizinische Untersuchung und Beratung durch speziell geschulte Strahlenmediziner der Universitätsmedizin Mainz an.

Auch die Unterbringung von Personen, die nicht bei Angehörigen, Freunden oder Bekannten Unterschlupf finden, müsse in einer solchen Notfallstation im Ernstfall organisiert werden, führt Helmut Binzel, Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz, aus. Zusätzlich stünden Kräfte für medizinische oder psychologische Notfälle bereit.

Bestandteil einer Notfallstation ist zugleich auch ein Informationszentrum. In diesem können sich sowohl jene  Personen, welche die eigentliche Notfallstation bereits durchlaufen haben, wie auch alle anderen interessierten Mitbürger/innen über die Themen Strahlung, deren Wirkung auf den menschlichen Körper und Maßnahmen und Empfehlungen zum Thema Strahlenschutz informieren.

Sitte: „Mainzer Bürgerinnen und Bürger, die sich selbst einen Eindruck über den Ablauf der Maßnahmen innerhalb der Notfallstation machen möchten, sind dazu herzlich eingeladen.“