Regierungspräsidentin Nicolette Kressl auf Kreisbereisung

Regierungspräsidentin Nicolette Kressl schaute bei ihrem Kreisbesuch in der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee vorbei, um gemeinsam mit Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (2. von rechts) und Vertretern des Kreistags beispielhaft die nachhaltige und erfolg

Im Rahmen ihrer Kreisbereisungen war Regierungspräsidentin Nicolette Kressl am vergangenen Montag zu Gast im Landkreis Karlsruhe, um das aktuelle Geschehen aus erster Hand zu erfahren.

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel begrüßte die Regierungspräsidentin in der landkreiseigenen Jugendeinrichtung Schloss Stutensee und diskutierte gemeinsam mit ihr und Vertretern der Kreistagsfraktionen die vielfältigen Berührungspunkte zwischen Landratsamt und Regierungspräsidium Karlsruhe. Die Kosten der Unterhaltung von Bundes- und Landesstraßen und des Öffentlichen Personennahverkehrs waren dabei ebenso Thema wie die Regionale Schulentwicklung. Dem Thema Soziales widmeten die politisch Verantwortlichen bei der Kreisbereisung viel Zeit. Zum Einen bei der Besichtigung der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee. Regierungspräsidentin Kressl war von der dort geleisteten Arbeit mit verhaltensauffälligen  Kindern und Jugendlichen beeindruckt. „Im Schnitt betreuen wir die Kinder und Jugendlichen zwei Jahre, die Angebote reichen von ambulanten Tagesgruppen bis hin zur intensiven Betreuung als stationärer Aufenthalt“, erläuterte Geschäftsführer Werner Deusch. Eine Besonderheit sei das Heinrich-Wetzlar-Haus, in dem straffällig gewordene Jugendliche untergebracht werden. Nachdem im letzten Jahr die neugebaute Schloss Schule in Betrieb genommen wurde, warten die Kinder und Jugendlichen nun sehnsüchtig auf die neue Turnhalle mit Therapieräumen, die der Landkreis derzeit baut. Einen Förderbescheid konnte Nicolette Kressl zwar nicht zusichern, jedoch konnte sie erleben, mit wie viel Engagement die Lehrer und Betreuer mit den Kindern arbeiten.

Mit dem Besuch der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Bruchsal stand ein weiteres soziales Thema auf dem Programm, das derzeit aufgrund steigender Flüchtlingszahlen bundesweit alle Stadt- und Landkreise beschäftigt. Die Einrichtung in der Bruchsaler Südstadt ist mit 138 Personen, darunter 40 Kindern, voll belegt. Die Mitarbeiter des Landratsamtes und ehrenamtlich Engagierte berichteten über ihr Arbeit. Rund 45 freiwillige Helfer unterstützen die Bewohner beispielsweise mit Deutschunterricht oder indem sie sie bei Behördengängen begleiten. Bei dem Austausch kam ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten zur Sprache: die Abschaffung des Arbeitsverbotes. „Damit könnten wir die Integration der Asylbewerber noch weiter voranbringen“, formulierte Landrat Dr. Schnaudigel die Forderung, „so könnten sie Kontakte mit Kollegen knüpfen, deutsch lernen und ihren Tag strukturieren, was insgesamt dazu führt, dass sie die für sie schwierige Situation verbessern“. Regierungspräsidentin Nicolette Kressl hatte Verständnis für dieses Anliegen und versprach, weiterhin mit dem Kreis und den Gemeinden vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. 

Einen anderer Aspekt der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Behördenebenen kam in Pfinztal zum Tragen: Am Beispiel des Gewerbegebiets „Salzwiesen“ diskutierte die Regierungspräsidentin mit Bürgermeisterin Nicola Bodner und Vertretern des Gemeinderats die vielfältigen Aspekte und Vorgaben, die bei der zukunftsfähigen Weiterentwicklung von Städten und Gemeinden zu beachten sind. Kein leichtes Unterfangen, denn hier stoßen unterschiedliche Standpunkte aufeinander. „Für das Ziel, die Nahversorgung von Pfinztal-Söllingen zu sichern, sind diverse Entscheidungen von unterschiedlichen Verwaltungsebenen notwendig. Statt Einzelfallentscheidungen zu treffen, muss zuerst ein Gesamtkonzept für den Standort besprochen werden, daher werden wir in Kürze alle Beteiligten an einen Tisch bringen“, skizzierte Nicolette Kressl das weitere Vorgehen.

Den Abschluss der Bereisung bildete ein Rundgang durch die Klosterruine Frauenalb. „Klostergeist“ Gerhard Stöckle führte die Gäste dabei auch in den Gewölbekeller. In der Zeit von 2009 bis 2012 hat die Stiftung Frauenalb, deren Mitglieder der Kreis sowie die Städte Ettlingen und Karlsruhe sind, in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt im Regierungspräsidium die Kellergewölbe freigelegt und saniert und dafür 50% der Gesamtkosten von rund 236.000 EURO über Landeszuschüsse aus der Denkmalpflege erhalten. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel dankte der Regierungspräsidentin zum Abschluss für ihren Besuch und ihr Interesse an der Arbeit des Kreises und warb bei dieser Gelegenheit, eine der zahlreichen Veranstaltungen in der Klosterruine zu besuchen, um die einzigartige Atmosphäre zu erleben.